Lufthansa leidet unter billigen Tickets und teurem Kerosin

Die Kurzarbeit im Frachtgeschäft soll deshalb jetzt sofort statt erst im September enden. Bislang war Lufthansa Cargo nur befristet für April und Mai zur vollen Arbeitszeit zurückgekehrt.


Betriebsverlust im Passagiergeschäft
Im Passagiergeschäft verbuchte die Lufthansa im traditionell schwachen Zeitraum von Januar bis März einen operativen Verlust von 373 Millionen Euro. Damit fiel das Minus gut zwölf Mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Das gesunkene Preisniveau habe das Ergebnis belastet, teilte die Lufthansa mit. Wie bereits am Dienstag gemeldet, hatte der Konzern im ersten Quartal insgesamt einen operativen Verlust von 330 Millionen Euro erlitten nach minus 44 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich stand ein Minus von 298 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs wegen der Übernahme von AUA und BMI um 15 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro.


Swiss hält sich operativ in den schwarzen Zahlen
Der Grossteil des operativen Verlusts entfiel mit 236 Millionen Euro auf die Fluglinien der Marke Lufthansa. Die jüngste Tochter Austrian Airlines (AUA) steuerte ein Minus von 66 Millionen Euro bei, die Mitte 2009 übernommene British Midland (BMI) schrieb einen operativen Verlust von 45 Millionen Euro. Auch der Billigflieger Germanwings lag mit 34 Millionen Euro in den roten Zahlen. Lediglich die Schweizer Tochter Swiss konnte einen kleinen operativen Gewinn von einer Million Euro vorweisen.


Treibstoffkosten um 45 Prozent gestiegen
Besser sah es bei Lufthansa Cargo aus: Die Frachtfluggesellschaft, die im vergangenen Jahr hart von der Wirtschaftskrise getroffen worden war, erzielte im ersten Quartal einen operativen Gewinn von 35 Millionen Euro nach einem Verlust von 72 Millionen Euro im Vorjahr. Lufthansa Technik legte von 61 auf 71 Millionen Euro zu, während die Catering Tochter LSG Sky Chefs mit 2 Millionen Euro ins Minus rutschte. Die Treibstoffkosten kletterten um 45 Prozent auf fast 1,1 Milliarden Euro. Der befürchtete massive Anstieg der Kerosinpreise sei noch nicht eingetreten, hiess es bei der Lufthansa. Allerdings wuchs mit der Übernahme von AUA und BMI auch die benötigte Treibstoffmenge.


Lufthansa rechnet mit höheren Treibstoffkosten als bislang
Die Lufthansa rechnet für das laufende Jahr mit noch höheren Treibstoffkosten als bislang. Der Aufwand dürfte sich auf 5,2 Milliarden Euro belaufen, heisst es in einer Präsentation von Finanzvorstand Stephan Gemkow zum Quartalsbericht am Mittwoch. Zuletzt hatte die Lufthansa die Prognose für die Treibstoffkosten im März von 4,75 auf 4,9 Milliarden Euro angehoben. Im ersten Quartal gab die Lufthansa fast 1,1 Milliarden Euro für Treibstoff aus, 45 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. (awp/mc/ps/10)

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