Lufthansa nach Streiks und Schnee in roten Zahlen

Zuletzt notierten die Titel des Dax-Konzerns mit 3,48 Prozent im Minus bei 12,20 Euro. Während die Lufthansa bei Umsatz und Nettoergebnis etwas besser abgeschnitten hatte als von Analysten erwartet, war sie im operativen Geschäft überraschend stark in die roten Zahlen gerutscht.


Verlust von 300 Mio. Euro
Unter dem Strich verbuchte die Lufthansa von Januar bis März einen Verlust von 298 Millionen Euro, der damit rund zwölf Prozent höher ausfiel als vor einem Jahr. Damals war die Nachfrage im Passagier- und Frachtgeschäft wegen der Wirtschaftskrise scharf eingebrochen. Dieses Mal lasteten die gestiegenen Kerosinpreise und Flugausfälle wegen Schnee und Pilotenstreik auf dem Ergebnis. Wegen des Ausstands der Piloten hatte die Lufthansa im Februar etwa 2.000 Flüge gestrichen. Den Schaden bezifferte der Vorstand zuletzt auf rund 48 Millionen Euro.


Auslandtöchter bereiten Sorgen
Zudem machten die Auslandstöchter Austrian Airlines (AUA) und British Midland (BMI) der Lufthansa zu schaffen. Der Umsatz von Januar bis März legte dank der beiden Zukäufe zwar um rund 16 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu, nachdem die Töchter im Vorjahreszeitraum noch nicht in den Konzernzahlen enthalten waren. Der operative Verlust des Konzerns wuchs allerdings von 44 auf 330 Millionen Euro. Schon im März hatte der Vorstand angekündigt, dass AUA und BMI nach 2009 auch im laufenden Jahr rote Zahlen schreiben dürften.


Zuversicht trotz negativer Resultate
Dennoch zeigte sich die Lufthansa-Spitze nun zuversichtlich. Die Entwicklung in diesem Jahr habe die Erwartung eines positiven operativen Ergebnisses über dem Vorjahresniveau weiter gestärkt, hiess es in der Mitteilung. Die Nachfrage im Passagier- und Frachtgeschäft entwickle sich positiv. Im ersten Quartal hatten die Fluglinien unter der Marke Lufthansa trotz Streik und Schnee gut ein Prozent mehr Fluggäste gezählt. Die Frachtsparte Lufthansa Cargo beförderte knapp ein Fünftel mehr Fracht und Post als ein Jahr zuvor. Im März fielen die Steigerungsraten mit fast zehn Prozent im Passagiergeschäft und gut 26 Prozent bei Cargo noch stärker aus.


Flugverbote kosten zusätzliche 200 Mio. Euro
Allerdings blieb die Entwicklung im April nicht ungetrübt. Die Flugverbote nach dem Vulkanausbruch in Island kosteten die Lufthansa eigenen Angaben zufolge fast 200 Millionen Euro. Zudem sind Tarifverhandlungen für die Piloten noch nicht abgeschlossen. Beide Seiten hatten sich zuletzt auf ein Schlichtungsverfahren verständigt.  (awp/mc/pg/27)

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