Die Lufthansa verlangt allerdings die vorherige Rücknahme der Streikdrohung. Die VC-Erklärung, dass man für die Zeit der Schlichtung eine Friedenspflicht vereinbaren könne, reiche nicht aus, erklärte Unternehmenssprecherin Claudia Lange am Donnerstag.
Keine Verhandlungen bei Streikdrohung
Ein Schlichter wie auch genaue Termine stehen nach Auskunft beider Seiten noch nicht fest. Die Lufthansa will nach Langes Angaben auch darüber nicht verhandeln, solange die Streikdrohung für die Zeit vom 13. bis zum 16. April im Raum steht und so dem Unternehmen weiterer wirtschaftlicher Schaden entstehe. Es habe umfangreiche Umbuchungen für diese Zeit gegeben. Beim ersten Pilotenstreik im Februar waren rund 2000 Flüge ausgefallen, obwohl der Ausstand bereits nach einem Tag auf Druck einer Frankfurter Arbeitsrichterin abgebrochen worden war. Lufthansa hat den Schaden des Ausstands mit 48 Millionen Euro beziffert.
Gehälter und Arbeitsbedingungen
Bei der Schlichtung soll es ausschliesslich um Fragen zu Gehältern und Arbeitsbedingungen der rund 4.500 Piloten im engeren Lufthansa- Kern gehen. Die Fragen nach der künftigen Strategie und Aufgabenverteilung der zahlreichen Tochterunternehmen sollen in getrennten, längerfristigen Verhandlungen gelöst werden.
Piloten wollen Schutz vor Billigkonkurrenz
Beide Seiten hatten diese Fragen als eigentliche Kernprobleme bezeichnet. Die Piloten verlangen einen wirksamen Schutz vor Billigkonkurrenz aus dem eigenen Konzern, während sich die Lufthansa nicht in ihrer unternehmerischen Freiheit einschränken lassen will. Ob die VC bei Ausklammerung dieser Frage zu ihrer ursprünglichen Forderung nach 6,4 Prozent mehr Geld und weiteren Erhöhungen zurückkehrt, wollte ein Gewerkschaftssprecher nicht sagen.
Lufthansa droht mit Schadensersatzklage
Von der Lufthansa-Drohung mit einer millionenschweren Schadensersatzklage lasse man sich nicht abhalten, die Interessen der Piloten zu vertreten, erklärte die VC schriftlich. Sie stellte auch klar, dass Lufthansa die besonders umstrittene Vereinbarung zum Konzerntarifvertrag nicht wirksam einseitig kündigen könne. Die 1992 getroffene Vereinbarung, die den Piloten weitgehende Mitspracherechte einräumt, wirke dann nach. Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer hatte am Mittwoch mit der Kündigung gedroht, falls bis Jahresende keine Lösung gefunden ist. (awp/mc/pg/20)