Lufthansa sieht mehr Licht am Horizont

Trotz roter Zahlen im ersten Quartal und zahlreicher Flugausfälle wegen der Vulkanasche-Wolke im April zeigte sich das Management zuversichtlich, den operativen Gewinn von zuletzt 130 Millionen Euro im Gesamtjahr wie geplant zu steigern. Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. Zur Mittagszeit notierte das Papier des Dax -Konzerns in einem freundlichen Umfeld mit 1,02 Prozent im Plus bei 11,890 Euro.


Langstrecke und Fracht legen zu
Vor allem auf der Langstrecke und im Frachtgeschäft läuft das Geschäft der Lufthansa zufolge derzeit gut. Schwieriger sei die Lage auf den Verbindungen innerhalb Europas. Hier erhole sich das Geschäft wegen des veränderten Reiseverhaltens der Passagiere langsamer. Die Durchschnittserlöse je Passagierkilometer stiegen zwar auch hier, heisst es in einer Präsentation von Lufthansa-Vizechef Christoph Franz. Allerdings lägen sie immer noch niedriger als vor einem Jahr. Für die Monate Januar bis Mai liege der Rückstand im Schnitt bei vier Prozent.


Beständiger Tritt auf Kostenbremse
Um den operativen Gewinn wie geplant zu steigern, steht die Lufthansa-Führung weiter auf der Kostenbremse. Die Einsparprogramme in allen Gesellschaften gingen weiter voran, hiess es in der Mitteilung. Gleichzeitig wirkten sich die Spareffekte durch den Zusammenschluss mit den Tochtergesellschaften positiv aus. Alle Programme und Integrationsfortschritte liefen nach Plan. Der Konzern will unter anderem bis Ende 2011 die jährlichen Kosten im Passagiergeschäft um eine Milliarde Euro senken und mittelfristig jede fünfte Stelle in der Verwaltung der Sparte streichen. Hinzu kommen Sparprogramme bei den Tochtergesellschaften, und die 2009 übernommenen Fluglinien Austrian Airlines (AUA) und British Midland (BMI) sollen möglichst bald zurück in die schwarzen Zahlen fliegen.


Personalkosten stabil halten
Trotz höherer Tarifabschlüsse sollen die Personalkosten dabei nicht steigen. Auf vergleichbarer Basis – also AUA und BMI jeweils eingerechnet – sollten die Ausgaben nicht höher ausfallen als im Vorjahr, heisst es in der Präsentation von Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow. Die Mehrkosten sollten vollständig kompensiert werden. Mehr Geld dürfte die Lufthansa hingegen für Treibstoff ausgeben. Gemkow rechnet bei die Kerosinkosten 2010 mit einem Anstieg von 3,6 Milliarden im Vorjahr auf nun rund 5,3 Milliarden Euro. Anfang Mai hatte er noch 5,2 Milliarden Euro erwartet. Der kräftige Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem durch den höheren Ölpreis, aber auch durch die Übernahme von BMI und AUA bedingt. Infolge der Zukäufe wurden die Konzernflotte und das Streckenangebot deutlich erweitert. (awp/mc/ps/19)

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