Lufthansa steigert Quartalsgewinn deutlich

Auch mit den anderen Kennzahlen überraschte Europas grösste Fluggesellschaft den Markt: Den geringen Netto-Verlust aus dem Vorjahreszeitraum (-23 Mio) konnte die Lufthansa in einen Überschuss von 116 Millionen Euro umkehren. Die durchschnittliche Analystenprognose belief sich auf 78 Millionen Euro.


Nur leichter Zuwachs erwartet
Der Umsatz für April bis Juni wurde mit 4,548 Milliarden Euro nach 4,36 Milliarden Euro angegeben. Hier hatten die Experten nur mit einem leichten Zuwachs auf 4,4 Milliarden gerechnet. Die Aktie stand vorbörslich bereits über der Marke von 11 Euro, nachdem der Kurs am Dienstag bei 10,74 Euro geschlossen hatte, was Händler unter anderem auf die angehobene Jahresprognose zurückführten.


Prognose für das Gesamtjahr angehoben
Bereits am Vorabend hatte Lufthansa Eckdaten zum Halbjahresergebnis vorgelegt. Danach hat das Unternehmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein operatives Ergebnis von 253 Millionen Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 33 Mio). Beim Umsatz wurden 8,5 Milliarden Euro angegeben (nach 8,3 Mrd). Netto verdiente man 0,2 Millionen Euro nach 39 Millionen Euro. Auf Grund der guten Ergebnisse im ersten Halbjahr hat die Lufthansa ihre Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Man rechnet nun mit einem operativen Ergebnis von «mehr als 400 Millionen Euro». Zuvor wurde lediglich ein Ergebnis auf Vorjahresniveau (383 Mio) angekündigt.


Höhere Passagierzahl und bessere Auslastung
Die deutliche Gewinnsteigerung führte die Lufthansa einerseits auf die höhere Passagierzahl und die bessere Auslastung der Maschinen zurück. «Es waren die höchsten Halbjahreswerte seit Aufnahme des Flugbetriebs vor 50 Jahren», hiess es in der Mitteilung. Zudem wirkten sich die gestiegenen Durchschnittserlöse pro Passagier (Yields) positiv aus. Sie haben den Angaben nach 1,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum gelegen. Ausserdem verwies das Unternehmen auf eine geringe Zinsbelastung nach der im vergangenen Jahr durchgeführten Kapitalerhöhung. Bei den für 2005 geplanten Sparmassnahmen in Höhe von 780 Millionen Euro befinden sich 606 Millionen Euro «in konkreter Umsetzung».


Catering holt auf
Die Problemtochter LSG (Catering) nähert sich trotz eines weiter rückläufigen Umsatzes inzwischen der operativen Gewinnzone an. Nach 97 Millionen Verlust im Vorjahr gab es nun nur noch 7 Millionen Verlust. Der Umsatz in der Sparte ging um 14,9 Prozent auf 1,034 Milliarden Euro zurück. Beim gemeinsam mit KarstadtQuelle betriebenen Touristikanbieter Thomas Cook wurden ebenfalls Fortschritte erzielt. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2004/2005 (November bis April) wurde der operative Verlust (EBITA) um 28,4 Prozent auf 217 Millionen Euro verringert.


Mehr Fracht befördert
Die Lufthansa-Tochter Cargo beförderte im ersten Halbjahr zwar mehr Fracht (+0,9 Prozent), doch konnte das ausgeweitete Angebot nicht wie geplant am Markt umgesetzt werden. Die Auslastung sank hier um 1,9 Prozentpunkte auf 64,8 Prozent. Mit 1,269 Milliarden Euro wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Cargo-Bereich 9,7 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Lufthansa Technik verbesserte das operative Ergebnis im ersten Halbjahr um 43,8 Prozent auf 138 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte in der Sparte um 3,4 Prozent auf 1,534 Milliarden Euro. (awp/mc/as)

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