Lufthansa übernimmt BMI komplett

Sollte die Lufthansa BMI innerhalb der nächsten zwei Jahre als Ganzes oder in Teilen weiterverkaufen, wird SAS den Angaben zufolge an einem möglichen Gewinn beteiligt. Zugleich meldete British-Airways-Chef Willie Walsh erneut Interesse an, die defizitäre Lufthansa-Tochter zu übernehmen. Die Lufthansa-Aktie rutschte am Morgen in den Keller. Mit 11,99 Euro lag sie am späten Vormittag um 0,97 Prozent im Minus und damit im unteren Drittel des Dax .


Übernahme in zwei Schritten
Um die Verkehrsrechte der britischen BMI nicht zu verlieren, übernimmt die Lufthansa die Gesellschaft nicht direkt. Die Anteile gehen zunächst in das Eigentum der britischen Lufthansa-Beteiligung LHBD über, an der die deutsche Airline mit 35 Prozent beteiligt ist. Die übrigen Anteile hält ein Investor. Nachdem die Verkehrsrechte der BMI auf die künftige Mutter Lufthansa überschrieben worden sind, wollen die Deutschen die Holding LHBD zu 100 Prozent übernehmen.


Verkauf oder Beibehaltung?
Ob die Lufthansa die defizitäre BMI im Konzern behält, bleibt unterdessen offen. Die Kranichlinie hatte die Mehrheit an BMI zur Jahresmitte übernommen, nachdem deren Gründer und bisherige Mehrheitseigner Michael Bishop eine Verkaufsoption ausgeübt hatte. Derzeit arbeitet die Lufthansa daran, das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen. «Danach wird zu entscheiden sein, was für BMI langfristig die beste strategische Perspektive ist», sagte Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer vor wenigen Tagen. Bis dahin gehe das Management davon aus, dass BMI in das Lufthansa-System eingebunden wird.


Kaufinteressenten
Die Fluggesellschaft British Airways brachte sich unterdessen als möglicher Käufer in Erinnerung. Er wolle ein «sehr glaubwürdiges Angebot» für BMI abgeben, sagte British-Airways-Chef Willie Walsh der «Financial Times» (Donnerstag). BMI verfügt über elf Prozent der wertvollen Start- und Landerechte (Slots) am Londoner Flughafen Heathrow. British Airways hat dort mit mehr als 40 Prozent der Slots bereits die führende Stellung inne. Auch die britische Fluglinie Virgin Atlantic hatte mehrfach Interesse an BMI bekundet. (awp/mc/ps/10)

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