Lufthansa unter Bedingungen an Einstieg bei Alitalia interessiert

Die Lufthansa könnte Alitalia im Rahmen eines Konsortiums übernehmen, wenn sich die Rahmenbedingungen bei der italienischen Fluglinie deutlich änderten, schreibt die Zeitung «Il Messaggero» (Montagausgabe) ohne Angabe von Quellen.


Gespräche mit UniCredit
Vor wenigen Tagen hätten UniCredit-Chef Alessandro Profumo und Lufthansa-Manager in Deutschland über ein mögliches Engagement der Lufthansa gesprochen, heisst es. Sofern sich die Alitalia von ihren problembehafteten Aktivitäten trenne, könnte die Lufthansa ein starker strategischer Partner sein. Allerdings wäre ein solches Engagement der Deutschen beschränkt, um eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Rating-Agenturen zu verhindern, schreibt das Blatt weiter. UniCredit wies die sie betreffenden Informationen der Zeitung zurück. «Wir dementieren jegliche Kontakte zur Lufthansa», sagte eine Bank-Sprecherin am Montag.


Lufthansa winkt ab
Eine Lufthansa-Sprecherin wollte die Meldung am Montag nicht kommentieren. Vor wenigen Tagen hatte Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow allerdings die ablehnende Haltung seines Unternehmens bekräftigt. «Die Entwicklung der letzten Wochen hat unsere Einschätzung bestätigt», sagte Gemkow während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er bezog sich damit auf den Anfang April verkündeten Ausstieg von Air France-KLM als letzten Kaufinteressent der maroden Fluggesellschaft. Bereits in den Monaten zuvor haben sich mehrere namhafte Airlines und Finanzinvestoren aus dem Bieterprozess zurückgezogen. Die defizitäre Alitalia fliegt täglich eine Million Euro Verlust ein.


Rettungs-Konsortium
Wie der «Corriere della Sera» (Montagausgabe) berichtet, könnte auch das Staatsunternehmen Sviluppo Italia einem Konsortium zur Rettung Alitalias mit einer Investitionssumme von rund 100 Millionen Euro beitreten. Die Zeitung zitiert zudem den Geschäftsmann Marco Fossati, wonach dessen Familie ebenfalls zu einem – wenn auch kleineren – Investment bereit sei. Die Fossatis halten bereits 4,5 Prozent an Telecom Italia. (awp/mc/ps)

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