Ausserdem gibt die Lufthansa ein Übernahmeangebot für die im Streubesitz befindlichen Aktien der AUA ab.
Zum Schnäppchenpreis
Der Lufthansa-Aufsichtsrat stimmte zu, für den 41,56-prozentigen Anteil an der AUA 366.000 Euro zu bezahlen, zuzüglich eines Besserungsscheins. Abhängig von der künftigen Geschäftsentwicklung der AUA und der Entwicklung der Lufthansa-Aktie kann die ÖIAG bis zu 162 Millionen Euro zusätzlich erhalten. Bedingung für die Offerte ist zudem, dass die Europäische Union dem Umstrukturierungsbeitrag der österreichischen Regierung in Höhe von 500 Millionen Euro zustimmt.
75 Prozent-Quote im Visier
Ausserdem will Lufthansa für die übrigen Aktien der AUA ein öffentliches Übernahmeangebot voraussichtlich in Höhe von 4,44 Euro pro Aktie unterbreiten. Dies entspräche einem Gesamtpreis von weiteren rund 215 Millionen Euro. Damit will die Lufthansa auf mindestens 75 Prozent der AUA-Anteile kommen. Diese Quote macht die grösste deutsche Airline auch zur Voraussetzung für die Offerte an die ÖIAG. Deren Aufsichtsrat soll am Freitag über die Annahme des Lufthansa-Gebots entscheiden.
AUA-Betriebsrat reagiert besorgt
Der Betriebsrat der österreichischen Fluglinie hat mit leichter Besorgnis auf die Übernahme-Ankündigung der Lufthansa reagiert. «Ich habe generell nichts gegen die Lufthansa, es kommt aber auf ihr künftiges Verhalten an», sagte AUA-Betriebsratschef Alfred Junghans am Mittwochabend in Wien der Deutschen Presse-Agentur dpa. Junghans sieht eine gewisse Gefahr für die AUA-Arbeitsplätze, da sich die Märkte zum Teil überschnitten – was bei einem anderen Partner nicht der Fall gewesen wäre. Der Standort Wien mit dem Flughafen Schwechat dürfe nicht seine Funktion als Drehkreuz für Osteuropa verlieren und geschwächt werden. (awp/mc/ps/31)