Lufthansa will zügig über Condor entscheiden – Vorkaufsrecht strittig

«Wir entscheiden immer sorgfältig, aber zügig», sagte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber am Donnerstag in Frankfurt. Eine Lufthansa-Sprecherin hatte zuvor erklärt, ihr Unternehmen habe Zeit bis 2009. Der Thomas-Cook-Mutterkonzern Arcandor hatte daraufhin auf eine rasche Entscheidung gedrängt. «Nach unserer Auffassung muss sich die Lufthansa binnen einer Woche erklären», sagte ein Sprecher. Thomas Cook gehören 75,1 Prozent der Anteile an Condor, der Lufthansa die verbleibenden 24,9 Prozent.


«Unterschiedliche Rechtsauffassungen»
Der Arcandor-Sprecher bezweifelte überdies, ob es überhaupt ein Vorkaufsrecht der Lufthansa für den Mehrheitsanteil gibt, der Anfang 2009 an Air Berlin gehen soll: «Darüber gibt es unterschiedliche Rechtsauffassungen.» Air Berlin wollte sich zunächst nicht weiter äussern und verwies auf eine Pressekonferenz um 12 Uhr in Düsseldorf. In der Ad-hoc-Mitteilung zur geplanten Übernahme vom Morgen stellte die Gesellschaft das Geschäft unter den Vorbehalt, «dass die Deutsche Lufthansa AG ein vertragliches Vorkaufsrecht nicht geltend macht.»


Thomas Cook will Condor an Air Berlin übergeben
Thomas Cook will Condor in zwei Schritten an Air Berlin übertragen und soll dafür mit bis zu 29,99 Prozent an der in London notierten Fluggesellschaft beteiligt werden. Im Februar 2009 sollen die selbst gehaltenen 75,1 Prozent auf Air Berlin übergehen, ein Jahr später dann die 24,9 Prozent der Lufthansa, die Thomas Cook bis dahin erworben haben will. (awp/mc/ar)

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