Mit «Open Sky» erhalten erstmals alle EU- und US-Fluggesellschaften freien Zugang zu den Flughäfen des anderen Gebietes. Zudem sind auch Weiterflüge in Drittstaaten möglich. Die Lufthansa dürfte dank «Open Sky» beispielsweise Direktflüge von London nach Washington anbieten; British Airways von Frankfurt aus die USA anfliegen. Dies war bislang nicht möglich: Die meisten EU-Länder hatten nur bilaterale Abkommen mit den USA.
Vertrag umfasst Hälfte des weltweiten Flugverkehrs
Der Vertrag umfasst nach Angaben der EU-Kommission mehr als die Hälfte des weltweiten Flugverkehrs. EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot erwartet innert fünf Jahren eine 50-prozentige Zunahme bei den Transatlantik-Flügen auf 75 Mio Passagiere.
EU strebt bereits ein Nachfolgeabkommen an
Allerdings strebt die EU bereits ein Nachfolgeabkommen an. Ihr geht es vor allem darum, ihren Flugunternehmen den umfassenden Einstieg bei US-Gesellschaften zu ermöglichen. Nach dem ersten Abkommen bleiben ihre Stimmrechte auf maximal 25 Prozent beschränkt.
Auf die Schweiz so gut wie keinen Einfluss
Auf die Schweiz hat diese Liberalisierung so gut wie keinen Einfluss, wie Anton Kohler vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) auf Anfrage erklärte. Die Schweiz habe mit der USA ein separates Luftverkehrsabkommen. Ein Revision sei zurzeit nicht aktuell.
Unique erwartet ebenfalls keine Auswirkungen
Keine Auswirkungen erwartet auch die Flughafenbetreiberin Unique: Das Abkommen stelle aus ihrer Sicht keinen Standortnachteil für den Flughafen Zürich dar, sagte Sprecher Marc Rauch. Die Fluggesellschaft Swiss rechnet höchstens mit einem indirekten Effekt, falls «Open Sky» zu mehr Konkurrenz auf Transatlantik-Routen führe, sagte Konzernsprecher Jean-Claude Donzel. (awp/mc/gh)