In der Berichtsperiode verzeichnete die Luzerner Kantonalbank (LUKB) 1.215 Milliarden Franken Nettoneugeld, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Auf der Ertragsseite präsentiert sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit einem Zuwachs von 7.5 %, während das Kommissions- und das Handelsgeschäft unter den Vorjahreswerten blieben. Laut CEO Bernard Kobler erwartet die LUKB für 2008 «einen Unternehmensgewinn ungefähr in der Grössenordnung des Vorjahres».
LUKB spürt Finanzkrise kaum
«Wir sind mit dem ersten Semester 2008 sehr zufrieden», so lautet das Fazit von Bernard Kobler, CEO der Luzerner Kantonalbank, zur ersten Hälfte des Geschäftsjahres. «Dank unserer bewährten, breit abgestützten Strategie sind wir von der internationalen Finanzkrise nicht direkt betroffen. Die Erträge sind relativ stabil, die Kosten inkl. Risiken unter Kontrolle.» So kann die LUKB beim Zinserfolg trotz anhaltendem Druck auf die Margen mit 150.0 Millionen Franken eine Steigerung von 7.5 % vorweisen. Kobler: «Dies ist auf das erfreuliche Volumenwachstum und auf ein erfolgreiches Bilanzstruktur-Management zurückzuführen.» Mit 60.2 Millionen Franken (minus 9.6 %) bzw. 16.0 Millionen Franken (minus 3.9 %) liegen dagegen der Kommissions- und der vom Devisengeschäft geprägte Handelserfolg marktbedingt unter den Werten aus dem 1. Halbjahr 2007.
Geschäftsaufwand leicht höher
Der Geschäftsaufwand in der Höhe von 110.5 Millionen Franken fällt um 4.1 % höher aus als der Vergleichswert von 2007. «Wir bewegen uns jedoch klar innerhalb der Budgetwerte. Die Erhöhung ist primär auf unseren leicht gestiegenen Personalaufwand zurückzuführen. Wir haben einerseits neue Stellen im Vertrieb geschaffen und anderseits für den IT-Plattform-Wechsel auch befristete Anstellungen vorgenommen. Beim Sachaufwand liegen wir ganz leicht unter dem 1. Halbjahr 2007», erläutert Bernard Kobler. Mit 117.5 Millionen Franken zeigt der Bruttogewinn der LUKB nach dem 1. Semester 2008 einen Rückstand von 5.5 % zum entsprechenden Vorjahreswert.
Solide Risikosituation
Die Position Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste der LUKB beträgt sehr tiefe 0.8 Millionen Franken. Dies ist gemäss Kobler einerseits auf die langfristig ausgelegte und vorsichtige Kreditpolitik der LUKB und anderseits auf das aktuell positive wirtschaftliche Umfeld zurückzuführen. Der im Mai 2008 erfolgte Wechsel auf eine neue Informatik-Plattform belastet die Erfolgsrechnung des 1. Halbjahres 2008 netto mit rund 6.9 Millionen Franken. Wie im Vorjahr hat die LUKB eine Zuweisung von 16.0 Millionen Franken an die nicht zweckbestimmten Reserven für allgemeine Bankrisiken vorgenommen. Es resultiert ein Konzerngewinn von 73.0 Millionen Franken, das sind 1.4 % weniger als nach den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Kundenzustrom hält an
Die Bilanzsumme der LUKB hat sich im ersten Halbjahr 2008 um 13.1 % auf 22.2 Milliarden Franken erhöht. Die Kundenausleihungen nahmen um netto 664 Millionen Franken bzw. 3.9 % auf 17.7 Milliarden Franken zu. Darin enthalten ist der im Jahr 2008 bisher erzielte Zuwachs bei den Hypothekarausleihungen von 481 Millionen Franken (plus 3.4 %). Kobler zeigt sich erfreut, dass die LUKB im stark umkämpften regionalen Hypothekarmarkt ihre Marktführerposition weiter ausbauen und auch bei Finanzierungen von ausgewählten Unternehmen in der Deutschen Schweiz zulegen konnte. Bei den verwalteten Kundenvermögen verzeichneten die LUKB und ihre Tochtergesellschaft, die Adler Privatbank in Zürich und Basel, einen Zufluss von Nettoneugeld in der Höhe von 1.215 Milliarden Franken. Kobler: «Wir stellen nach wie vor fest, dass wir dank unserer soliden und überlegten Geschäftspolitik ein hohes Vertrauen geniessen. Das macht uns im heutigen Umfeld sowohl als Kredit- als auch als Anlagebank attraktiv.» Mit einem Volumen von 28.142 Milliarden Franken an verwalteten Kundenvermögen gehört die LUKB auch im Anlagegeschäft bzw. im Private Banking zu den führenden Banken im Wirtschaftsraum Luzern.
AA-Rating mit Ausblick positiv bestätigt
Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat der Luzerner Kantonalbank (Stammhaus) im Juni 2008 ein AA («Double A») für die langfristigen Verbindlichkeiten bestätigt. Sie hat ihre Beurteilung für den Ausblick in die Zukunft («Outlook») ebenfalls auf «positiv» belassen. Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten hat die LUKB unverändert ein A-1+ («A1 plus» bzw. «extremely strong») erhalten – das ist das höchste Rating überhaupt für diese Kategorie von Verbindlichkeiten.
Plattform-Wechsel vollzogen
Der Plattform-Wechsel auf die Standard-IT-Plattfom Avaloq wurde Anfang Mai 2008 erfolgreich vollzogen. «In einem nächsten Schritt werden wir nun die neuen Informatik-Möglichkeiten mit gezielten Prozessoptimierungen für uns und unsere Kunden nutzbar machen», blickt CEO Bernard Kobler voraus.
Aussichten für 2008
«Trotz Zeichen für eine leichte Abkühlung beurteilen wir die Schweizer Konjunktur unverändert als solide und breit abgestützt. Die Entwicklung der Weltwirtschaft und der internationalen Finanzmärkte ist jedoch nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet», beurteilt LUKB-CEO Bernard Kobler das Umfeld und bestätigt die bisherige Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr: «Wir rechnen damit, im Jahr 2008 einen Unternehmensgewinn ungefähr in der Grössenordnung des Jahres 2007 zu erwirtschaften, sofern sich das positive Umfeld in unserem Tätigkeitsgebiet bestätigt und der Kreditrückstellungsbedarf erwartungsgemäss tief bleibt.» (lukb/mc/ps)