Auch «in stürmischen Zeiten» habe sich das Geschäftsmodell der Luzerner Kantonalbank bewährt, sagte Verwaltungsratspräsident Fritz Studer. Der Zuwachs an Kunden, das hohe Wachstum der Ausleihungen sowie der starke Nettoneugeld-Zufluss würden dies beweisen.
Rückstellungen höher als in den Vorjahren
Die Finanzkrise ist aber auch an der LUKB nicht spurlos vorbeigegangen. Die Rückstellungen, die für Risiken im Anlage- und Kreditgeschäft vorgenommen wurden, seien höher als in den Vorjahren, bilanzierte Studer. Mit dem Konzerngewinn von 143,3 Mio CHF sei er angesichts der schwierigen Markgverhältnisse aber «sehr zufrieden». Wegen der Finanzkrise verringerte sich auch der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 10,7% auf 114,9 Mio CHF und jener aus dem Handelsgeschäft um 6,7% auf 33,6 Mio CHF. Als stabiler Ertragspfeiler erwies sich dagegen das Zinsgeschäft: Es stieg um 11,1% auf 311,7 Mio CHF.
Höherer Geschäftsaufwand wegen Informatik-Plattformwechsel
Der Geschäftsaufwand avancierte um 1,1% auf 220,0 Mio CHF, dabei nahmen die Personalkosten um 5,2% auf 145,75 Mio CHF zu. Ein Teil davon ist laut CEO Bernard Kobler befristeten Zusatzaufwendungen für einen Informatik-Plattformwechsel zuzurechnen, ein Teil bewusst gewählten Wachstumsschritten.
18’000 neue Kunden – Neugeldzufluss von 2,88 Mrd. Franken
2008 konnte die LUKB 18’000 Neukunden gewinnen. Konzernchef Kobler bezeichnete die Bank als «sicheren Hafen für Kundengelder». Der grösste Teil der Nekunden komme von Grossbanken. Die LUKB verzeichnete einen Neugeldzufluss von netto 2,88 Mrd CHF.
Höhere Ausleihungen
Die Ausleihungen an Kunden konnten um 5,5% auf 18 Mrd CHF gesteigert werden. Davon entfallen 648 Mio CHF auf das Wachstum bei den Hypothekarforderungen.
70 Mio. Franken an den Kanton
Der Kanton Luzern als Hauptaktionär erhält rund 53 Mio CHF an Ausschüttungen. Dazu kommen die Abgeltung der Staatsgarantie (5,4 Mio CHF) und Steuern (10 Mio CHF). Insgesamt fliessen 2008 somit rund 70 Mio CHF von der LUKB an den Kanton. Dies entspricht ungefähr dem Vorjahreswert.
Unveränderte Dividende von 10 Franken pro Aktie
Die an der Schweizer Börse SIX kotierte LUKB beantragt der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 10 CHF pro Aktie. Das Unternehmen zählt rund 22’000 Aktionäre. Damit konnte die LUKB die Zahl ihrer Miteigentümer im vergangenen Jahr um rund 10% steigern.
Lehman Brothers: Dossiers werden geprüft
Auch der Konkurs der Bank Lehman Brothers beschäftigte die LUKB im vergangenen Jahr. Dieser habe nicht nur einen Einfluss auf das Rückstellungsvolumen. Er führte auch dazu, dass viele interne Prozesse überprüft, und – wo nötig – Verbesserungen an die Hand genommen werden mussten, führte Kobler aus. Die LUKB ist daran, jedes Dossier individuell zu beurteilen. In vielen Fällen hätten sie mit den Kunden eine «einvernehmliche Lösung» gefunden. Bis alle Dosiers bearbeitet sind, dauert es aber noch eine Weile.
Saläre reduziert
VR-Präsident Studer betonte im Weiteren, dass die LUKB den variablen Anteil des Salärs des Verwaltungsrats um 24%, jener der Geschäftsleitung um 16% reduziert habe.
«Vorsichtiger Optimismus» für 2009Prognosen zu machen seien dieses Jahr speziell schwierig, sagte Kobler. Die Bank rechnet deshalb «vorsichtig optimistisch» für das laufende Jahr mit einem Ergebnis, das leicht unter dem Resultat von 2008 liegen dürfte. (awp/mc/pg/05)