«Wir bedauern, dass sie diesen Ton gewählt und die sachliche Ebene verlassen haben. Wir wollen an dieser Diskussion nicht teilnehmen, sondern uns auf die wichtigen Dinge konzentrieren», sagte Samuelsson, selbst Schwede, der «Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung» (Freitagausgabe). Scania-Chef Leif Östling, der die rund 10,3 Milliarden Euro schwere Übernahmeofferte von MAN für Scania massiv ablehnt, hatte dem deutschen Konzern ein Vorgehen wie im Zweiten Weltkrieg vorgeworfen. «Der Deutsche ist ja Experte beim Blitzkrieg», hatte er am Vortag unter anderem gesagt.
Trotzdem zuversichtlich bei Übernahme
Samuelsson zeigte sich trotz der scharfen Gegenwehr aus Schweden überzeugt, dass die Scania-Übernahme gelingen werde. «Wir sind zuversichtlich, denn wir haben ein starkes Konzept.» Beim gemeinsamen Hauptaktionär Volkswagen sieht Samuelsson eine sehr klare Unterstützung des Übernahmekonzepts. Mit Scania-Chef Östling führe er zur Zeit keine Gespräche. Selbstverständlich gebe es aber einen Dialog mit den beiden Scania-Grossaktionären, also Volkswagen und der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Investor.
Keine Zerschlagung des MAN-Konzerns
Zugleich trat Samuelsson Befürchtungen vor einer Zerschlagung des MAN-Konzerns für den Fall der Scania-Übernahme entgegen. «Wir haben erstmals seit Jahren in allen Bereichen eine positive Entwicklung. Das ist die beste Voraussetzung für zukünftiges Wachstum», sagte Samuelsson.
Annahmefrist für Scania bis 31. Januar 2007 verlängert
MAN verlängert die Annahmefrist für das Übernahmeangebot an die Aktionäre von Scania bis zum 31. Januar 2007. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Eine Fristverlängerung über das ursprüngliche Datum 11. Dezember 2006 hinaus sei notwendig geworden, da die EU-Kommission das Datum der Bekanntgabe ihrer Entscheidung zur wettbewerbsrechtlichen Prüfung (Phase 1) vom 6. Dezember auf den 20. Dezember verschoben habe. Im Übrigen bleibe das Angebot gegenüber der am 16. November veröffentlichten Angebotsunterlage unverändert bestehen. (awp/mc/ar)