Man Investments: Die US-Wirtschaft könnte die Märkte verunsichern, aber auch Chancen für Hedge-Fund-Manager eröffnen

Einige Strategien könnten jedoch durch mögliche Marktstörungen beeinträchtigt werden.

Relative Value, Event Driven und Managed Futures mit bestem Potential
In ihrem Jahresrückblick und -ausblick für die Hedge-Fund-Branche zeichnet die weltgrösste börsennotierte Hedge-Fund-Gesellschaft ein überwiegend freundliches Bild für 2008. Die Ökonomen des Unternehmens attestieren in ihrem Bericht den Hedge-Fund-Strategien Relative Value, Event Driven und Managed Futures die besten Chancen im kommenden Jahr. Thomas Della Casa, Leiter Research bei Man Investments, der den Bericht zusammen mit dem
Analysten Mark Rechsteiner verfasste, führt aus: «Die grosse Herausforderung für Hedge Funds im nächsten Jahr besteht darin, sich an verschiedene denkbare makroökonomische Szenarien anzupassen. Die Volatilität wird weiterhin der bestimmende Faktor für die Hedge Fund-Performance sein. Die Volatility-Arbitrage-Manager werden voraussichtlich von einem allgemeinen Long-Exposure gegenüber unterschiedlichen Volatilitätsniveaus und einer sich häufig ändernden Marktstimmung profitieren. Fixed-Income-Manager werden nach Anlagechancen Ausschau halten, die sich aus den Massnahmen der Zentralbanken und der dadurch ausgelösten Unsicherheit ergeben.»

Quantitative Aktienstrategien mit Verlusten
Für den Hedge-Fund-Stil Event Driven erwarten die Autoren erneut eine robuste Entwicklung, obwohl die Zahl der Fusionen und Übernahmen zuletzt zurückgegangen ist. Viele Unternehmen mit einem grossen Liquiditätspolster in ihren Bilanzen halten nach externen Wachstumschancen Ausschau. Den Managed-Futures-Strategien kommen schwierige Marktbedingungen zugute, brachte ein solches Umfeld in der Vergangenheit doch stets stark ausgeprägte Markttrends hervor, von denen diese direktionalen Handelssysteme profitierten. Der Bericht attestiert den Hedge Funds einen guten Start ins Jahr 2007 und stellt fest, dass sie sich während der Marktturbulenzen des Frühjahrs grösstenteils gut behauptet haben. Im Vorfeld der Subprime-Krise hatten die meisten Hedge Funds bereits ein Performancepolster aufgebaut, und viele Manager schätzten die Marktlage vorsichtig ein. Die quantitativen Aktienstrategien konnten sich jedoch dem Sog des ungewöhnlichen Marktverhaltens des Sommers, das ihre Handelsmodelle nicht replizieren konnten, nicht entziehen und erlitten
Verluste.

Konsolidierungsprozess in der Branche wird verstärkt
Zusammenfassend stellt Della Casa fest: «Mit Einbussen von durchschnittlich 2% – und in vielen Fällen noch viel höheren Verlusten – war der August für alle Hedge-Fund-Strategien ein schwieriger Monat. In den zwei folgenden Monaten warteten diversifizierte Funds of Hedge Funds jedoch mit hohen Renditen von 5 bis 6% auf, welche die Einbussen mehr als wettmachten. Die vorläufigen Zahlen für November deuten zwar darauf hin, dass diese Gewinne zum Teil wieder
preisgegeben wurden. Wenn wir jedoch von einem durchschnittlichen Dezemberergebnis ausgehen, dürfte die Hedge-Fund-Branche ihr bestes Jahresergebnis seit 2003 verbuchen, und die meisten Fonds werden ihre angestrebte Performance übertreffen.» Die Autoren erwarten eine weltweite Konjunkturabschwächung infolge der Krise am Wohnimmobilienmarkt in den USA, steigender Energiepreise und einer begrenzten Kreditverfügbarkeit. Weiter heisst es in dem Bericht: «Da die positive Dynamik an den Märkten abflauen dürfte, kommt – um die Erwartungen der Anleger zu erfüllen – der Fähigkeit der Hedge-Fund-Manager, Alpha zu generieren, eine entscheidende Bedeutung zu. In einem solchen Umfeld ist unseres Erachtens mit erhöhter Volatilität zu rechnen, die je nach Sektoren und Märkten stark variieren wird. Jene Manager, die ihre Renditeziele verfehlen und die nicht über die erforderlichen Risikomanagementprozesse verfügen, werden es schwer haben, zu überleben. Dies wird den Konsolidierungsprozesse in der Branche verstärken.»

(MAN/mc/hfu)

Schreibe einen Kommentar