MAN: Weiter im Aufwärtstrend

Konzernchef Hakan Samuelsson bestätigte daraufhin am Freitag auf der Hauptversammlung in München die Ergebnisprognose für 2005, für den Umsatz zeigte er sich leicht optimistischer als zuvor. Die Aktie von MAN notierte am Freitagvormittag nahezu unverändert bei 36,75 Euro.


Auftragseingang über Vorjahr
Wie Samuelsson sagte, lag der Auftragseingang für den Gesamtkonzern im April vor allem dank Großaufträgen bei 1,68 Milliarden Euro und damit um 44 Prozent über dem Vorjahr. Auch ohne diese Großaufträge sei der Eingang um 13 Prozent gestiegen. Von Januar bis April kletterte der Ordereingang um 47 Prozent auf 7,074 Millionen Euro. Großaufträge über 50 Millionen Euro herausgerechnet ergab sich noch ein Plus von 10 Prozent. Der Umsatz kletterte im April um 13 Prozent auf 1,23 Millionen Euro, von Januar bis April stiegen die Erlöse um 11 Prozent auf 4,395 Millionen Euro.


Erstmals Aufträge für 10 Milliarden
Insgesamt habe der Auftragsbestand nach den ersten vier Monaten erstmals die 10-Milliarden-Euro-Grenze erreicht und mit 10,7 M illiarden Euro einen Spitzenwert erreicht. Nach ersten Daten habe der Aufwärtstrend auch im Mai weiter angehalten, ergänzte Samuelsson. MAN profitierte unter anderem von einem Großauftrag des britischen Verteidigungsministeriums im ersten Quartal sowie im April von einer Order für den Bau einer Methanolanlage im Oman. Für das Gesamtjahr rechnet MAN nun mit einem Umsatzplus von über 5 Prozent, bisher war von etwa 5 Prozent die Rede. Das Ergebnis soll deutlich überproportional zum Umsatz wachsen. Auch für den Auftragseingang hat MAN bisher ein Plus von etwa 5 Prozent in Aussicht gestellt.


Alle 5 Kernbereiche verbessert
Wie Samuelsson betonte, hätten sich alle fünf Kernbereiche des Konzerns beim Ordereingang besser als im Vorjahr entwickelt. So legte die MAN Nutzfahrzeuge dank des Auftrags aus Großbritannien um 56 Prozent zu (ohne den Auftrag um 3%). Die Industriedienstleistungen verzeichneten ein Auftragsplus von 24 Prozent, bei den Druckmaschinen lag der Ordereingang dank des starken Rollenmaschinengeschäfts um 68 Prozent über dem Vorjahr. Das Ordervolumen bei den Dieselmotoren kletterte um 53 Prozent auf 806 Millionen Euro, Die Turbomaschinen kamen in den ersten vier Monaten auf ein Auftragsplus von 9 Prozent. Unterdessen bekräftigte Samuelsson das Interesse am zum Verkauf stehenden Motorenbauer MTU Friedrichshafen. Derzeit liefen Gespräche mit dem Verkäufer DaimlerChrysler , weitere Details wollte er jedoch nicht nennen.


Ausgliederung Penzberg
Die MAN Nutzfahrzeuge kündigte am Freitag zudem die Ausgliederung ihres Komponentenwerkes in Penzberg mit etwa 700 Mitarbeitern an. Das Unternehmen soll zum 1. Juli zu 60 Prozent an den neuen Alleingeschäftsführer Ralf Simon verkauft werden. Die übrigen 40 Prozent verbleiben bei der MAN Nutzfahrzeuge. Für das Werk wird weiterhin nach einem Partner gesucht. Auf der diesjährigen Hauptversammlung will sich der frühere MAN-Konzernchef Rudolf Rupprecht als einfaches Mitglied in den Aufsichtsrat wählen lassen. Auch für den bisherigen Aufsichtsratschef Volker Jung wird ein Nachfolger gesucht. Ferner wird den Aktionären eine erhöhte Dividende von 1,05 Euro je Aktie (Vj : 0,75 Euro) vorgeschlagen. Zudem sollen die Anteilseigner dem Management die mögliche Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 50 Prozent beziehungsweise bis zu 20 Prozent im Falle einer Sacheinlage genehmigen. Dabei handelt es sich nach Konzernangaben aber lediglich um einen Vorratsbeschluss. (awp/mc/as)

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