«Alle Prämien hatten vor allem ihren Grund darin, dass sie eine besondere Vergütung für Erfolge darstellen sollten, die in der Vergangenheit erzielt wurden», sagte er am Donnerstag im Wirtschaftsstrafverfahren vor dem Düsseldorfer Landgericht. Der Grund der Zahlungen insbesondere an Ex-Vorstandschef Klaus Esser habe aber nicht nur in der Vergangenheit gelegen, sondern sei auch ein Ansporn für die Zukunft gedacht gewesen.
60 Millionen Euro Prämien
Bei der bislang teuersten Firmenübernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone im Jahr 2000 wurden Prämien an ehemalige Mannesmann-Vorstände und Pensionäre in Höhe von knapp 60 Millionen Euro gezahlt. Diese waren vom Aufsichtsrat genehmigt worden. Das Landgericht wirft Ackermann und weiteren fünf Angeklagten schwere Untreue oder Beihilfe dazu vor. Neben Ackermann müssen sich auch Esser, der frühere IG Metall-Chef Klaus Zwickel und der damalige Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk vor dem Landgericht verantworten. Im ersten Verfahren waren alle Angeklagten frei gesprochen worden. Der Bundesgerichtshof hatte den Freispruch wieder aufgehoben.
Vorwurf zurückgewiesen
Im Fall Esser sei ausschlaggebend gewesen, dass er auch künftig zum Erfolg des Unternehmens beitragen wollte – vor allem in der sechsmonatigen Integrationsphase. «Die Empfänger der Prämien sollten sich mit allen Kräften für eine erfolgreiche Integration von Mannesmann in Vodafone einsetzen», unterstrich Ackermann. Der Vorwurf, den Prämien an Funk nur auf dessen Wunsch hin zugestimmt zu haben, sei falsch. Für die Genehmigung der Zahlungen sei bedeutend gewesen, dass ihnen Vodafone als neuer Eigentümer zugestimmt habe. (awp/mc/ab)