Manpower-Arbeitsmarkt-Barometer zeigt kaum Verbesserungen
Nur 9% von 750 befragten Arbeitgebern rechnen für das zweite Quartal mit einer Zunahme ihres Personalbestands, wie die Zeitarbeitsfirma Manpower am Dienstag mitteilte. Von einem Rückgang gehen 4% aus, 86% erwarten keine Veränderung.
Stabile Entwicklung
Die Netto-Arbeitsmarktprognose, also die Differenz zwischen Arbeitgebern, die im Vergleich zum Vorquartal eine Beschäftigten-Zunahme erwarten und Arbeitgebern, die mit einer Abnahme rechnen, steigt auf +1%. Die Beschäftigungsaussichten gehen im Jahresvergleich um 2 Prozentpunkte zurück. Für das erste Quartal 2010 hatte die Netto-Arbeitsmarktprognose ebenfalls +1% betragen. Im vierten Quartal hatte das Barometer den tiefsten Stand seit Einführung 2005 erreicht (-3%) und im dritten Quartal war erstmals ein negativer Wert (-1%) angezeigt worden.
Ostschweiz mit bedeutendstem Anstieg
Nur zwei der sieben untersuchten Regionen verzeichnet für das zweite Quartal 2010 positive Beschäftigungsaussichten. Die Ostschweiz (+12%) meldet den höchsten Wert und den bedeutendsten Anstieg im Quartals- und Jahresvergleich (+20 bzw. +18 Prozentpunkte). Schlusslicht ist der Espace Mittelland (-13%). Diese Region weist ausserdem ihr tiefstes Ergebnis seit Einführung der Studie 2005 aus. Im Quartalsvergleich gehen die Werte insbesondere in der Zentralschweiz (+1%) stark zurück (19 Prozentpunkte). Im Jahresvergleich wurde im Tessin (-2%) der grösste Verlust gemessen (23 Prozentpunkte).
Optimismus im Finanz-, Immobilien- und Dienstleistungssektor
Mit mehr Beschäftigten rechnen im kommenden Quartal die Arbeitgeber von sechs der zehn untersuchten Wirtschaftssektoren. Besonders optimistisch ist man im Banken- und Versicherungswesen und im Immobilien- und im Dienstleistungssektor (+12%). Umgekehrt ist das Beschäftigungklima in der Energie- und Wasserversorgung (-11%) so düster wie noch nie seit 2005. Die Energie- und Wasserversorung meldete auch den grössten Verlust im Jahresvergleich (-19 Prozentpunkte). Auch die verarbeitende Industrie (-10%) weist ihr schwächstes Ergebnis seit 2005 auf.
Verhaltener Optimismus herrscht hingegen im Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung (+2%). Im Jahresvergleich wurde hier der grösste Anstieg gemessen. Am stärksten stiegen die Werte im Quartalsvergleich im Handel mit 4 Prozentpunkten. Mit einer Netto-Arbeitsmarktprognose von minus 1% verbuchte das Baugewerbe zwar einen Rückgang im Quartalsvergleich, aber einen Anstieg im Jahresvergleich.
Auch international Lichtblicke zu erkennen
Auch international gibt es wieder Lichtblicke: Die Beschäftigungsaussichten für das kommende Quartal sind in zehn der 18 untersuchten Ländern positiv. Das bester Ergebnis meldet Polen, gefolgt von Südafrika, Norwegen und Schweden. Die Schlusslichter sind Italien, Spanien und Irland. Die Aussichten in Deutschland und Frankreich sind verhalten positiv. (awp/mc/pg/13)