Markanter Anstieg der Käseexporte

Das ist ein erfreulicher Anstieg, müssen doch die schweizerischen Käseexportfirmen im Hochpreissegment die Märkte intensiv bearbeiten und dabei den Detailhandel und die Konsumenten vom Mehrwert der Produkte überzeugen. Die SCM unterstützt sie dabei mit einer zielgerichteten und mit den Akteuren abgestimmten Marketing-Kommunikation. Die grösste Steigerung verzeichnete der Halbhartkäse mit einem Plus von 961 Tonnen. Neben Tilsiter (+111 Tonnen), Schweizer Raclette (+84 Tonnen) und Tête de Moine AOC (+62 Tonnen) konnten in dieser Kategorie zahlreiche andere Spezialitäten Fuss fassen oder ihre Mengen steigern. Einzig der Appenzeller Käse erlitt in dieser Kategorie einen geringfügigen Rückgang (-3.4%).


Gefragt: Le Gruyère AOC
Bei Hartkäse, dem Flaggschiff der schweizerischen Käseexportwirtschaft, konnte die Ausfuhr um 402 Tonnen gesteigert werden. Die markanteste Zunahme verzeichnete Le Gruyère AOC (+599 Tonnen), gefolgt von Switzerland Swiss (+162 Tonnen). Beim Emmentaler, dem nach wie vor meist verkauftem Schweizer Käse im Ausland, ist der Export um 192 Tonnen (-1,8%) zurückgegangen. Bei Frischkäse (+161 Tonnen) und Weichkäse (+183 Tonnen) wurden die ausgeführten Mengen mehr als verdoppelt. In diesen zwei Kategorien können Schweizer Hersteller mehr und mehr Fuss fassen und Marktlücken füllen. Auch Schmelzkäse (+184 Tonnen) und Fertigfondue (+47 Tonnen) trugen zum guten Gesamtergebnis bei. Dagegen erlitt der Extra-Hartkäse Sbrinz einen Rückgang (-16 Tonnen).


Verschärfter Wettbewerb
Trotz – oder gerade wegen – des Anstieges der Käsepreise ist der Wettbewerb um die Regalplätze im Detailhandel sowie um die Gunst der Konsumentinnen und Konsumenten nach wie vor ausgeprägt. In den letzten Jahren konnten Schweizer Käsespezialitäten mit neuen Angebotsformen in den Selbstbedienungsregalen Fuss fassen. Auch in der Selbstbedienung sind Konsumenten bereit für einen hervorragenden Schweizer Käse einen angemessenen Preis zu bezahlen. Allerdings wird die Käsepreiserhöhung erst im 2. Halbjahr in der Exportstatistik voll zum tragen kommen. Bekanntlich wird die Preiserhöhung bei Käsereimilch von Ende letzten Jahres auf die Käsepreise überwälzt, was je nach Reifedauer des Käses bis in den Herbst 2008 geschieht.


Deutlich mehr Käse importiert
Die Importe von Käse und Schmelzkäse nahmen im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2665 Tonnen (+15,2%) zu; sie erreichten 20’224 Tonnen. Dies zeigt deutlich, dass sich die Liberalisierung des Käsemarktes mit der Europäischen Union EU jetzt voll auf den schweizerischen Markt auswirkt. Zugenommen haben vor allem die Importe von «andere Frischkäse» (+1324 t) und «andere Weichkäse » (+535 t). Bei diesen Produkten handelt es sich vorwiegend um ausländische Billigware, die in grossen Mengen in der Industrie und bei Grossverbrauchern eingesetzt wird. Sie gelangen beispielsweise in Fertiggerichte, auf Pizzas und in Halbfabrikate zur weiteren Verarbeitung. (scm/mc/ps)

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