Marktforscher Nielsen kehrt an die Börse zurück

Beim voraussichtlich noch in diesem Jahr anstehenden Börsengang hoffen die Eigner auf eine Bewertung von bis zu 21 Milliarden US-Dollar. Die sechs Beteiligungsgesellschaften Alpinvest, Blackstone, Carlyle, Hellman & Friedman, Kohlberg Kravis Roberts und Thomas H. Lee hatten Nielsen 2006 – damals noch unter dem Namen VNU – für 7,6 Milliarden Euro gekauft und von der Börse genommen. Noch steht nicht fest, wie viele Aktien die Eigner platzieren wollen.


Hohe Schulden
Aus dem Umfeld von Nielsen verlautete laut Zeitung, dass sich die Finanzinvestoren eine Bewertung erhoffen, die dem 11- bis 13-fachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen entspricht. Im vergangenen Jahr hatte Nielsen dem Bericht zufolge einen operativen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar erzielt. Unter dem Strich stand wegen hoher Zinsbelastungen und Wertminderungen ein Verlust von 490 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 4,8 Milliarden. Nielsen war nicht zu einer Stellungnahme bereit. Mit den Erlösen aus dem Börsengang sollen dem Bericht zufolge zum einen Nielsens Schulden zurückgezahlt werden, zum anderen wollen die Eigner profitieren. Nach der mit Schulden finanzierten Übernahme hatte das Unternehmen Ende 2009 rund 8,66 Milliarden Schulden.


Geschäftsmodell steht in Frage
Die Verbindlichkeiten sind so hoch, dass zwei Banker der «Financial Times» gegenüber Bedenken äusserten, ob das Unternehmen tatsächlich attraktiv für Investoren sei. Das Geschäftsmodell steht infrage, seit sich im vergangenen Jahr grosse amerikanische Medienfirmen, Werbeagenturen und Werbetreibende mit dem Ziel zusammen getan haben, effektivere Wege zu finden, das Verhalten von Fernsehzuschauern und Internetnutzern zu messen. Andere Banker dagegen betonten, dass Nielsen sich stabil entwickle und die die Geschäftsführung hohes Ansehen geniesse. Zudem sucht Nielsen mit eigenen Initiativen, das Verhalten von Internetnutzern und TV-Publikum effizienter zu erfassen. (awp/mc/ps/05)

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