Marodierende Arbeiter stellen Golfstaaten auf die Probe

Im Februar 2009 konnte die China Railways Construction im Ölstaat Saudiarabien einen dicken Fisch an Land ziehen. Mit einem Festakt besiegelten seinerzeit Chinas Staatchef Hii Jintao und der saudiarabische König Abdullah den Schulterschluss zum gemeinsamen Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen den muslimischen Pilgerstädten Mekka und Medina. Wert: 1,8 Mrd. Dollar.


Demonstrieren verboten
Jetzt musste bei den Bauarbeiten die königliche Polizei eingreifen. Der Grund: chinesische Arbeiter forderten als «Hitzezuschlag» mehr Lohn und begannen zu randalieren. In Saudiarabien sind bei 62 Firmen aus dem «Reich der Mitte» etwa 15,000 Chinesen beschätigt. Demonstrationen und Streiks sind in den Golfstaaten grundsätzlich verboten, Gewerkschaften gibt es nur im Sultanat Oman. Im Emirat Ras al-Khaima, eine Autostunde nördlich von Dubai, gingen zuletzt Taxi-Fahrer auf die Barrikaden. Auch Sie forderten mehr Lohn. Den renitenten Chauffeuren droht nun eine Geldstrafe und, wie in solchen Fällen üblich, die anschliessende Ausschaffung. (gaf)

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