Maschmeyer räumt Swiss Life Option auf restliche AWD-Aktien ein
Für die 10% der Anteile, die die Familie nach der geplanten Übernahme behalten wolle, sei Swiss Life eine langfristige Option eingeräumt worden, sagte Swiss-Life-Chef Rolf Dörig am Montag in Zürich. «Wenn die Familie Maschmeyer verkauft, dann verkauft sie an die Swiss Life und sonst niemanden.» Bei den übrigen 20% der AWD-Aktien, welche die Familie des Firmengründers hält, habe sie sich dagegen unwiderruflich zum Verkauf an Swiss Life verpflichtet.
Vollständige Übernahme nicht ausgeschlossen
«Selbstverständlich versuchen wir, auch von der Familie Maschmeyer so viele ausstehende Aktien wie möglich zu kriegen», sagte Dörig weiter. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass Swiss Life «einmal 100% an AWD erwerben werde.» Im ersten Schritt erachte er dies aber nicht als realistisch, sagte Dörig weiter.
Maschmeyer hält an AWD-Engagement fest
Maschmeyer unterstrich, dass seine Familie an ihrem Engagement bei AWD festhalten wolle. Dies gelte «möglicherweise auch mal in einem Leben nach mir». Zugleich wehrte er sich gegen Vorwürfe, er profitiere vor allem selbst von dem angekündigten Verkauf an den Schweizer Versicherer. «Das ist eine strategische Partnerschaft, die unsere Familie mit Aktien unterstützt,», sagte Maschmeyer. «Wenn ich hätte Kassen machen wollen, hätte ich unsere 30% in einer Auktion angeboten.»
«Partnerschaft der Stärke»
Auch habe der Finanzdienstleister, dessen Geschäft zuletzt unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten zu leiden hatte, sich nicht aus einer Position der Schwäche für einen Verkauf entscheiden, sagte Maschmeyer weiter. «Es ist eine Partnerschaft der Stärke und hat überhaupt nichts mit Finanzsorgen oder Schwäche zu tun.»
Formelles Übernahmegebot im Januar
Swiss Life hatte am Morgen angekündigt, AWD für 30 Euro je Aktie übernehmen zu wollen. Das formelle Übernahmegebot solle Anfang Januar vorgelegt werden, sagte Dörig. Maschmeyer selbst soll auch nach der Übernahme AWD-Chef bleiben. «Ich werde weitere viele Jahre als Vorstandsvorsitzender arbeiten und damit für Kontinuität sorgen», sagte der AWD-Chef. (awp/mc/ps)