Die andauernde Wirtschaftsflaute wie auch die Krise in den Finanzmärkten und in der IT-Branche bestimmen den Züricher Büromarkt. Die leerstehenden Bürofläche beträgt schon mehr als 400’000 Quadratmeter. Die Folge: Die Büromieten fallen deutlich.
Von David Strohm
Leere Büros prägen die Wirtschaftsmetropole Zürich. (pd)
Gemäss einer am Montag veröffentlichten Erhebung der Immobilien-Beratungsfirma CB Richard Ellis ist die Verfügbarkeit an Büroflächen seit Beginn 2003 in allen Stadtregionen dramatisch gestiegen. CBRE schätzt, dass mehr als 400’000 m2 Büroflächen – ungefähr 7% des Bestandes – momentan auf dem Markt sind. Die vom Statistischen Amt der Stadt Zürich erhobenen Leerstandquote erhöhte sich von 1.43 im Jahre 2002 auf 4.39% im Juni 2003. Besonders stark zugenommen hat das Angebot an grossen Flächen.
Mieten deutlich gesunken
Generell habe sich die Nachfrage im Büromarkt abgeschwächt. Als Konsequenz stünden die Mietpreise in der Zürcher Innenstadt und an den Rändern unter erheblichem Druck, heisst es. Laut CBRE sind die Spitzenmiete in der City von 850 auf 820 Franken pro Quadratmeter und Jahr gesunken. Die Rendite für Toplagen bleib jedoch bei 4.75 Prozent belassen. In der Innenstadt (Bahnhofstrasse, Enge, Seefeld) habe die Fläche verfügbarer Büroflächen 100’000 m2 überschritten, so die Studie.
Öv-Anschluss gesucht
Der Rückzug von Finanzinstituten und Versicherern aus der CBD an den Stadtrand hält an. Gründe dafür sind u.a. Bestrebungen dieser Firmen, ihrer Raumbedürfnisse zu rationalisieren. Trotz des Ungleichgewichts des Büromarktes kann eine anhaltende Nachfrage auf niedrigem Niveau beobachtet werden. Mieter könnten von einem erhöhten Angebot und den gesunkenen Mietpreisen profitieren. Zusätzlich würden potenzielle Firmen Lokalitäten mit besserem Anschluss an den öffentlichen Verkehr wie auch zum Autobahnnetz suchen.Leere Neubauten
In der Boom-Region Zürich-West stellten die Autoren einen markanten Anstieg an verfügbaren Büroflächen seit anfangs 2003 fest, der teilweise auf die Fertigstellung von Grossprojekten zurückzuführen sei. In Zürich-Altstetten habe sich das Angebot dramatisch auf 78’000 m2 oder 15% des Bestandes erhöht. Auffallend viele grosse Büroflächen von renovierten Bürogebäuden seien seit anfangs Jahr auf dem Markt. In Zürich-Nord mache sich die Wirtschaftsflaute besonders bemerkbar. IT-Firmen zurück ins Zentrum
Speziell IT-Firmen ziehen sich aus ihren grosszügigen Büros zurück und suchen Ersatzmieter (Leutschenbach-Region). Die Verfügbarkeit an Büroflächen habe sich laut CBRE auf ungefähr 70’000 m2 im 3. Quartal 2003 erhöht. Dieses Stadtgebiet zeige das höchste Angebot an grossen Büroflächen, die grösstenteils einen erstklassigen Ausbaustandard aufweisen, so die Studie.David Strohm (swisscontent)