Matteo Marini, Leiter IT-Outsourcing B-Source

Von Helmuth Fuchs


Moneycab: Herr Marini, nach Stationen bei IBM, im ETH/CSCS Supercomputing Zentrum in Manno, der Deutschen Bank und zuletzt wieder IBM, wechselten Sie 2007 als Leiter der IT Outsourcing & Application Management Services zu B-Source. Was hat Sie bewogen, vom US-Giganten IBM zur Schweizer Business Process Outsouring (BPO) Spezialistin zu wechseln, welche Erwartungen hatten Sie und wie weit haben sich diese erfüllt?


Matteo Marini: Als sich diese Gelegenheit auftat, war ich von zwei Aspekten fasziniert:


Erstens realisierte ich, dass sich direkt vor mir eine Chance eröffnete, in einem Gebiet mit zu arbeiten, das von der Industrie und auch von mir selbst als «die nächste bedeutende Entwicklung im Outsourcing»  beurteilt wird, nämlich dem Business Process Outsourcing (BPO). Als begeisterter Anhänger des Outsourcing-Modells sah ich hier eine Chance, die ich unbedingt wahrnehmen wollte, zumal B-Source eine hervorragende Position im diesem Marktsegment einnahm und sich strategisch dazu entschlossen hatte,  basierend auf der führenden Standard-Bankenlösung von Avaloq, eine neue BPO Plattform aufzubauen. Zweitens geschah dies genau zu der Zeit, als ich nach acht Jahren geschäftlicher Tätigkeit in Genf ins Tessin zurückkehrte. Da bekommst du den Job und die Herausforderung, von der du träumst, in der Umgebung, die dir am besten gefällt und in der du deine Karriere als Werkstudent begonnen hast? So etwas wie eine berufliche Wiedergeburt und ein Zusammentreffen von Zufällen, da musste ich einfach zugreifen.



«»Nachhaltigkeit» als umfassenderer Begriff deckt auch «Green IT» ab und ist eines der wichtigsten Aktionsfelder von B-Source. Wir gehen bei der Erfüllung unserer geschäftlichen und sozialen Verantwortung weit über reines Marketing hinaus.» Matteo Marini, Leiter IT-Outsourcing B-Source


Meine Erwartung war, Teil eines tollen Teams zu sein, die Arbeit in der vorgegebenen Zeit und in der geforderten Qualität erledigen zu können. Mit unseren Plänen liegen wir auf Zielkurs und meine Erwartungen haben sich vollständig erfüllt.


Welche bedeutenden Errungenschaften werden die BPO-Szene in den kommenden Jahren prägen und wie sind diese in der Strategie von B-Source reflektiert?


Bis 2015 werden Bankdienstleistungen, die auf einem BPO-Modell basieren, Allgemeingut sein. Die Dienstleistungen werden von spezialisierten Anbietern erbracht werden, die vorteilhafte Skaleneffekte dank Standardisierung und Automatisierung von Prozessen werden realisieren können. Nutzniesser in Form von tieferen Kosten und besserer Qualität werden vor allem kleinere und mittlere Banken sein. B-Source hat als strategisches Ziel, seine Führungsposition bei den BPO-Dienstleistungen für kleine und mittelgrosse Banken, die in oder aus der Schweiz operieren, zu festigen. Dies soll durch Dienstleistungen geschehen, die integraler Bestandteil der Strategie und der Wertschöpfungskette des Kunden sind. Im Herzen dieser Strategie ist der B-Source Master, unsere neue, auf Avaloq basierende Plattform. Auf dieser Plattform werden wir integrierte BPO- und ASP- (Application Service Providing) Dienstleistungen erbringen, die auf industrialisierten und standardisierten Lösungen basieren und vom Kunden durch ausgewählte individuelle Prozesse und Systeme ergänzt werden können.



«Zurzeit gibt es etwa 10 bedeutende Schweizer BPO Anbieter und gestützt auf Marktzahlen können wir festhalten, dass B-Source der Marktführer ist bei den Anbietern von umfassenden BPO-Dienstleistungen.»


Das reine IT-Outsourcing Geschäft (Hardware, Software, Services) ist hart umkämpft, anspruchsvoll zu verkaufen. Eine Stufe komplexer dürfte das BPO-Geschäft sein, wo zum IT-Know-How noch das fachliche Wissen der ausgelagerten Geschäftsprozesse dazu kommen muss. So ist bei B-Source die Hälfte der Angestellten Bankspezialisten. Wo steht der Schweizer BPO-Markt bezüglich Reife, gibt es schon klare Strukturen und einen messbaren Wettbewerb?


Wenn wir uns den aktuellen Markt in der Schweiz betrachten, sehen wir zwei klar unterschiedliche Segmente: Anbieter, die spezialisiert sind auf einen oder mehrere vertikale Prozesse (zum Beispiel Zahlungsabwicklung, Wertschriftenabwicklung und so weiter) und Anbieter wie B-Source, die in der Lage sind, die gesamten Geschäftsprozesse abzudecken, welche in einer Bank mit einer Schweizer Bankenlizenz vorzufinden sind. Zurzeit gibt es etwa 10 bedeutende Schweizer BPO Anbieter und gestützt auf Marktzahlen können wir festhalten, dass B-Source der Marktführer ist bei den Anbietern von umfassenden BPO-Dienstleistungen.


$$PAGE$$


Seite 2…


Ein vor allem auch Marketing-gebtriebenes Thema ist zurzeit die «Grüne Informatik» oder «Green IT». Für einen Outsourcing Anbieter dürfte das Thema von besonderer Relevanz sein. Wo steht die B-Source hier, wie wird die Umweltverträglichkeit konkret gemessen und welche speziellen Projekte werden durch «Green IT» beeinflusst?


«Nachhaltigkeit» als umfassenderer Begriff deckt auch «Green IT» ab und ist eines der wichtigsten Aktionsfelder von B-Source. Wir gehen bei der Erfüllung unserer geschäftlichen und sozialen Verantwortung weit über reines Marketing hinaus.



«»Was immer du betreibst, betreib es energie-effizient». Dieses Ziel kann erreicht werden durch ein energie-effizientes Rechenzentrum mit ausgeklügelten Virtualisierungs-Techniken.»


Wir betrachten dazu die gesamte Wertschöpfungskette unseres Geschäfts, von den Kunden zu den Partnern, vom ersten Bedarf bis zum fertigen Angebot. B-Source sitzt hier mitten drin und spielt eine wichtige Rolle bezüglich der Effizienz: Unser gesamtes Angebot fusst auf der Informationstechnologie, welche für ihren hohen Energiebedarf bekannt ist. Heute kann jeder voraussagen, was mit den Energiekosten in Zukunft geschehen wird: Sie werden kontinuierlich steigen und bald höher sein als die Investitionskosten in die Hardware. Strengere Umweltvorschriften werden unweigerlich von zusätzlichen Steuern begleitet werden. Jede Kilowattstunde, die wir wegen Ineffizienz verschleudern, wird direkt unseren Gewinn schmälern und somit unsere Wettbewerbsfähigkeit. Wir müssen jetzt handeln, um für die nächste Dekade bereit zu sein.


Um diese Herausforderung zu meistern, basiert unser Nachhaltigkeits-Programm auf dem folgenden Prinzip: «Was immer du betreibst, betreib es energie-effizient». Dieses Ziel kann erreicht werden durch ein energie-effizientes Rechenzentrum mit ausgeklügelten Virtualisierungs-Techniken. Nachdem wir unseren Energieverbrauch und die Anzahl Server, die wir im Rechenzentrum betrieben, gemessen hatten, entschieden wir uns, ein neues, energie-effizientes Rechenzentrum zu bauen und eine moderne UNIX-Plattform mit grossrechnerähnlichen Virtualisierungsmöglichkeiten zur Konsolidierung zu wählen.


Nach einer ausführlichen Analyse haben wir uns für IBM als Partner für die Entwicklung des neuen B-Source Rechenzentrums, das in den nächsten 24 Monaten realisiert werden soll, entschieden. Die neue strategische Plattform besteht aus IBM pSeries-Rechnern mit AIX als Betriebssystem. Diese Initiativen sind die komplexesten und teuersten aus dem gesamten Portfolio von Massnahmen zur Nachhaltigkeit, aber sie werden auch den grössten Gewinn abwerfen in den nächsten Jahren. Alle Speichermedien, Desktop-Computer, Netzwerkkomponenten und alle anderen IT-Infrastruktur-Bausteine werden durch die Brille der Energie-Effizienz betrachtet. Das Gute ist, dass viele Anbieter heute internationale Energie-Effizienz-Standards einhalten und uns so die Arbeit etwas leichter machen.


Ich mache mir jeweils einen Spass daraus, vorauszusagen, dass wir einst Energie inklusive der Rechenleistung  direkt ab Elektrizitätswerk kaufen werden. Der Energielieferant wird die Hardware- und Servicekosten direkt mit dem Strom verrechnen, so wie das heute in der Mobilekommunikation schon der Fall ist. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen eine Anzahl Kilowattstunden UNIX-Rechenleistung. Spass beiseite, unser Programm wird sich rechnen durch die Reduktion des Energie- und CO2-Verbrauchs, beides sehr wünschenswerte Effekte.



«Die Energiebilanz mit dem B-Source BPO-Modell gegenüber dem individuellen Betrieb der Back-Offices durch einzelne Banken ist ebenso vorteilhaft wie diejenige des zentralen Servers gegenüber den verteilten Rechnern»


Als Antwort auf teure Grossrechner gewannen vor einigen Jahren vernetzte kleinere Server in grosser Anzahl an Popularität. Heute scheint das Pendel wieder zurückzuschwingen zu grösseren Rechnern. Was sind die Gründe für die Renaissance der Grossrechner und was hat sich gegenüber früher verändert?


Gemäss meiner persönlichen Erfahrung war die Bewegung weg vom altehrwürdigen Grossrechner sowohl technologisch als auch organisatorisch für die IT eine Revolution. Zu dieser Zeit war die IT Organisation stark hierarchisch, strikt auf den Grossrechner zentriert und offensichtlich ohne die Flexibilität, welche die aufkommende Konkurrenz der verteilten Technologie versprach. Die Geschäftsbereiche waren begeistert vom Versprechen der Agilität und Flexibilität, zumal alles nur noch einen Bruchteil der Grossrechner kosten sollte und nahmen die Ideen sehr schnell auf. Und dann? «Verteilte Rechenleistung» verwandelte sich in «verteilte IT Leitung», das heisst, weniger Kontrolle und ein Wildwuchs von Rechnern. Das Resultat war eine Verschwendung von Zeit in endlosen Diskussionen über die korrekte Plazierung der Funktionalität (auf dem Grossrechner oder einem Server) und eine Verschwendung von Geld, da die Server meist nur mit 15% ihres Leistungsvermögens genutzt wurden, aber 100% Hitze produzierten und ineffizient Ressourcen verbrannten.



«Nach einer ausführlichen Analyse haben wir uns für IBM als Partner für die Entwicklung des neuen B-Source Rechenzentrums, das in den nächsten 24 Monaten realisiert werden soll, entschieden. Die neue strategische Plattform besteht aus  pSeries-Rechnern mit AIX als Betriebssystem.»


Über die Jahre erwies sich die logische Verteilung von Rechenaufgaben über mehrere Systeme sowohl als unausweichlich als auch wünschenswert und bekam den Segen als Weg in die Zukunft durch die Entwicklungen des Internets. Zeitgleich waren die Technologie-Anbieter endlich willens und in der Lage, Lösungen anzubieten, welche die Nutzen aus beiden Welten realisierten: Diejenigen aus der Welt des Grossrechners mit seinen Virtualisierungsmöglichkeiten, der anpassungsfähigen Kapazität und der strikten Kontrolle und diejenigen der verteilten Welt mit der erhöhten Flexibilität. Heute ist es möglich in einer Maschine dutzende oder sogar hunderte von logischen Servern zu konfigurieren und zu betreiben, alle mit einer 100%igen Auslastung. Die Ausnutzungsziffer ist im Vergleich zu einzelnen Servern höher und die Virtualisierung ermöglicht die volle Produktivität der logischen Server.


Zu guter letzt gefällt mir die Analogie zwischen einem physischen Server der zahlreiche logische Einheiten auf sehr effiziente Weise betreibt und dem B-Source BPO-Modell, bei welchem zahlreiche logische Back-Offices für unterschiedliche Kunden von einer zentralen Avaloq-Instanz mit dem B-Source Master bedient werden. Die Energiebilanz mit dem B-Source BPO-Modell gegenüber dem individuellen Betrieb der Back-Offices durch einzelne Banken ist ebenso vorteilhaft wie diejenige des zentralen Servers gegenüber den verteilten Rechnern.


$$PAGE$$


Seite 3…


Ein zentrales Mittel für den effizienten Einsatz grösserer Rechner ist die Virtualisierung. Welche Komponenten der gesamten BPO-Kette lassen sich virtualisieren und welche strategischen Grundlagen bilden die Basis für die Virtualisierung?


Heute können praktisch alle Anwendungen, welche zur Unterstützung der Geschäftsabläufe benötigt werden, auf virtualisierten Servern laufen. Wie schon zuvor dargelegt ist das wegen des erhöhten Produktivitätsfaktors gut für die Effizienz. Aber das ist nicht der einzige Vorteil. Die Virtualisierung ermöglicht einen optimalen Umgang sowohl mit Spitzen als auch mit Zeiten geringer Nachfrage von Kapazitäten. Die Bereitstellung von mehr Rechenleistung bei Bedarf ist ein kritischer Erfolgsfaktor, speziell wenn man strenge Dienstleistungsverträge einzuhalten hat.



«Unser Minimalziel ist eine Energieeinsparung von 25% durch effizientere Stromversorgung und Kühlung.»


Überdies können virtuelle Umgebungen bei Bedarf schnell eingerichtet, abgestellt und bis zu einer späteren Verwendung ohne Platz- und Energieverbrauch aufbewahrt werden. Das ist eine wichtige Eigenschaft beim Betrieb eines Back-Offices und einer IT-Umgebung, bei dem es oftmals nötig ist, zu Untersuchungszwecken einen Daten- und Anwendungs-Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder herzustellen. In naher Zukunft werden wir in diesem Bereich dank der neuen Plattform ebenfalls sehr effizient sein.


In Pregassona planen Sie ein vollkommen neues Rechenzentrum. Wie wird dem Thema «Green IT » beim Neubau Rechung getragen, welche finanziellen Einsparungen versprechen Sie sich (zum Beispiel durch die Senkung der Stromkosten) und wie hoch werden die Investitionen dafür sein?


Unser Minimalziel ist eine Energieeinsparung von 25% durch effizientere Stromversorgung und Kühlung. Das werden wir erreichen durch die technologischen Fortschritte und die Modularität des Rechenzentrums. Die Investitionen bei vergleichbaren Rechenzentren betragen schnell einmal mehr als 10 Millionen Franken, abhängig von der Grösse und vom  Ausbaustandard des Rechenzentrums.



«»Verteilte Rechenleistung» verwandelte sich in «verteilte IT Leitung», das heisst, weniger Kontrolle und ein Wildwuchs von Rechnern.»


Das ETH Supercomputing Centre in Manno liegt in der Nachbarschaft, zudem kennen Sie das Zentrum von Ihrer Arbeit. Würde sich hier für den Neubau nicht eine Zusammenarbeit anbieten?


Wir haben geplant, uns mit den zuständigen Personen über unsere Ziele und Visionen auszutauschen und abzuklären, ob es Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt.


Der Bau eines neuen Rechenzentrums mit dem speziellen Fokus auf einen möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck benötigt viele verschiedene Spezialisten (Bau, Klima, Sicherheit, Hardware?). Wie sieht die Projektorganisation dafür aus, wer nimmt die Projektleitung wahr?


Als wir das Projekt starteten, haben wir gleich zu Beginn festgestellt, dass herkömmliche Erfahrungen aus der Logistik für die vorliegende Aufgabe nicht genügen würden. Das Ineinanderfliessen von Rechnenzentrum-, IT-Infrastruktur- und Technologiekomponenten ist in vollem Gange, was die Anbieter von IT-Technologien zu wichtigen Partnern beim Bau eines Rechenzentrums macht. Aus diesem Grund haben wir auch eine Anfrage (RFI) an IT Unternehmen und traditionelle Rechenzentrums-Betreiber gestellt. Nach eingehender Analyse haben wir uns für IBM entschieden, vor allem wegen ihrer Erfahrung und der Präsenz in der Schweiz. IBM unterstützt uns nun bei der Definition des Konzepts für das neue Rechenzentrum.


Für die Hardware im neuen Rechenzentrum haben Sie verschiedene Anbieter geprüft. Für wen haben Sie sich entschieden, um welches Auftragsvolumen handelt es sich und was gab den Ausschlag für die Wahl?


Hier haben wir uns für die IBM pSeries-Rechner mit dem AIX Betriebssystem entschieden, da diese Kombination unsere Vorgaben bezüglich Wettbewerbsfähigkeit (definiert durch Flexibilität, die Fähigkeit zum Austausch und Effizienz) am besten erfüllte. Zum einen geben uns die Virtualisierungsmöglichkeiten der Kombination der pSeries-Rechner mit AIX einen ungeheuren Flexibilitätsgrad, die Infrastruktur aufzuteilen und dabei trotzdem die Sicherheitsbedürfnisse unserer Kunden zu garantieren. Zum andern sind die Gesamtkosten (TCO) eines einzelnen Servers substantiell tiefer, wenn man den gesamten Lebenszyklus von der Installation bis zur Entsorgung betrachtet. Nach eingehender Analyse kamen wir zum Schluss, dass die Kombination von pSeries-Rechnern mit AIX eine bisher nicht gekannte Flexibilität und Effizienz bietet.



«Wir sind ein einer regen Diskussion mit den Energieversorgern, um Möglichkeiten für das neue Rechenzentrum im Zusammenhang mit der Wärmerückgewinnung und ähnlichen Themen zu finden»


Das Auftragsvolumen hängt noch von der Anzahl der benötigten Server ab, welche wir virtualisieren und konsolidieren werden. Aber sie können sich vorstellen, dass es dabei um einen beträchtlichen Betrag geht.


Da die Stromkosten durch den Neubau signifikant gesenkt werden sollen, dürften die Stromkonzerne nur wenig Freude an den neuen Entwicklungen haben. Welche Rolle spielt die Strategie der Stromkonzerne bei Ihren Plänen, gibt es hier neue Preismodelle, die von den bisherigen Rabatten für höheren Verbrauch abweichen?


Unsere Kontakte haben bis anhin ergeben, dass die Stromversorger hier mehr Möglichkeiten als Bedrohungen für ihr Geschäft sehen und sie sind bereit, sich in den Bereich der Effizienz mit Dienstleistungen von der Beratung bis zur Einführung einer Lösung zu begeben. Wenn es dann aber um die Preisdiskussion geht, beginnen diese immer mit dem Satz: «Ein Anstieg des Preises wird unausweichlich sein?» Wir sind ein einer regen Diskussion mit den Energieversorgern, um Möglichkeiten für das neue Rechenzentrum im Zusammenhang mit der Wärmerückgewinnung und ähnlichen Themen zu finden.


Besseres Preis-Leistungsverhältnis für die neue Hardware, tiefere Energiekosten im neuen Rechenzentrum, verbesserte Optionen für die Virtualisierung: Wie wirkt sich das auf die Kosten der BPO-Services für Ihre Kunden aus?


Wettbewerbsfähigkeit in unserem Geschäft heisst, unser Preis-/Leistungsverhältnis zu verbessern. Die Gleichung hat zwei Komponenten: Leistung und Preis. Die Virtualisierung wird die Leistung erhöhen durch eine schnellere Marktreife für neue Lösungen und durch eine erhöhte Geschwindigkeit und Flexibilität bei der Bereitstellung von Rechenleistung für Projekte und Prozesse. In Kombination mit dem neuen Rechenzentrum wird die Virtualisierung zudem einen Beitrag leisten zur Reduktion der Kosten für die benötigte Fläche (inklusive Energiekosten) und somit die Gleichung vervollständigen.


Zum Schluss des Interviews haben Sie noch zwei Wünsche frei. Wie sehen d iese aus?


Die Probleme der Energieversorgung und des Umweltschutzes können nicht unabhängig von einander behandelt werden indem man je nach Interessenslage das eine oder andere vernachlässigt. Mein erster Wunsch ist, dass die Regierungen aller Länder an einer umsetzbaren Lösung für beide Probleme arbeiten. Der zweite Wunsch ist, dass wir, die Verbraucher, die wir als Unternehmen und Privatpersonen für den Bedarf verantwortlich sind, uns verantwortungsvoller verhalten und uns bewusst werden, welcher Energiebedarf unserer Produktion und unserem Konsum zu Grunde liegt.





Der Gesprächspartner
Matteo Marini, Head of IT Outsourcing & Application Management Services
Born 1963, degree in Computer Sciences from the University of Milan, Italy.


Since Sept. 1, 2007: B-Source SA, Head of IT Operations
2006?2007: IBM Switzerland Global Business Services, Lugano
AMS Engagement & Business Development Manager for Ticino B-Source SA
IBM Switzerland Global Technology Services, Geneva
Consulting Practice Leader for Suisse Romande
2003?2006: IBM Switzerland Strategic Outsourcing, Geneva
Manager of Suisse Romande Service Delivery
2000?2003: Deutsche Bank Private Banking Services SA Switzerland, Geneva
IT Manager and Deputy of the Managing Director
1992?1999: IBM Switzerland
Advisory System Engineer, based in Lugano, Zurich, Geneva
1991?1992: ETH Zurich at CSCS (Swiss National Supercomputing Center).
Manno Network & Security Manager
1988?1991: IBM Switzerland, Lugano
Advisory System Engineer

Das Unternehmen
Das Schweizer Unternehmen B-Source stellt Leistungen in den Bereichen Business Process Outsourcing (BPO) und IT Outsourcing (ITO) für die Private Banking- und Vermögensverwaltungs-Branche bereit. Zum Kundenkreis zählen Banken in der Schweiz und ausgewählten Ländern. Alle Dienstleistungen sind nach ISO 9001 und ISO/IEC 27001:2005 zertifiziert. Zudem wurde B-Source mit einem SAS 70 Level II Audit Report ausgezeichnet. B-Source arbeitet eng mit den Geschäftspartnern, dem «Competence Center Sourcing» der Universität St. Gallen, Orbium und Avaloq zusammen. Folglich ist die neue BPO-Plattform von B-Source «powered by Avaloq». B-Source AG wurde 1995 gegründet. Heute ist B-Source in Lugano, Zürich, Nyon und St. Gallen vertreten und verfügt über Datenzentren in Lugano und Zürich. Die Mitarbeiterzahl von zurzeit 556 besteht zur Hälfte aus Bankfachleuten.

Exit mobile version