McKinsey: Islamische Banken müssen ihre Produktpalette erweitern
von Gérard Al-Fil
Gulf Finance House (GFH) in Bahrain, eine der grössten islamischen Banken am Persischen Golf, geriet im 2009 in Bedrängnis, nachdem das Geldhaus seine Assets im Immobilienbereich massiv abschreiben musste. Fast konnte GFH einen 300 Mio. Dollar-Kredit nicht zurückzahlen und wurde auf «SD» (selektiver Zahlungsausfall) herabgestuft.
Gulf Finance House (GFH) in Bahrain, eine der grössten islamischen Banken am Persischen Golf, geriet im 2009 in Bedrängnis, nachdem das Geldhaus seine Assets im Immobilienbereich massiv abschreiben musste. Fast konnte GFH einen 300 Mio. Dollar-Kredit nicht zurückzahlen und wurde auf «SD» (selektiver Zahlungsausfall) herabgestuft.
Hausgemachte Probleme
Probleme wie diese seien typisch und hausgemacht, meint McKinsey in einer aktuellen Studie. Die Produktpalette der meisten islamischen Banken sei einseitig ausgerichtet auf Projekt-/Immobilienfinanzierung, Retail Banking und Corporate Banking. «In der Top-Liga des Investment Banking sind die Scharia-Banken praktisch nicht vertreten», sagt Amer Afiouni, Islamic Finance Associate Principal bei McKinsey.
Diversifikation ist Trumpf
Die Erholung an den Weltbörsen zwischen März und November 2009 verpassten die Islamic Banks fast unisono. Die Folge: von den 17 grössten islamischen Banken in den GCC-Staaten schrieben im 2009 nur drei Gewinne. Bei Gulf Finance House scheint das Schlimmste (vorerst) vorbei. Das Geldhaus der einflussreichen Familie Al-Dschanahi vekaufte einen Anteil am Finanzzentrum Bahrain Financial Harbour für 262 Mio. Dollar und drückte die Kosten im ersten Quartal 2010 um 45%. (Quelle: Bloomberg)