Die Gruppe des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi sei nicht in die Liste der Bieter aufgenommen worden, teilte Mediaset am Donnerstag mit. Das Unternehmen habe «am frühen Nachmittag eine offizielle Mitteilung erhalten», hiess es. Mediaset hatte erst am Dienstag bekannt gegeben, ein unverbindliches Angebot für ProSiebenSat.1 abgeben zu wollen.
Alarmglocken aufgrund von Berlusconis Doppelrolle
Der Medienkonzern war bereits 2002 gemeinsam mit dem Australier Rupert Murdoch an einer Übernahme der KirchMedia interessiert, zu der ProSiebenSat.1 bis zur Pleite der KirchGruppe gehörte. Berlusconi stösst aber bei deutschen Politikern parteiübergreifend auf Ablehnung. Wegen seiner Doppelrolle als Politiker und Herrscher über die drei grössten Privatkanäle läuteten schon beim ersten Übernahmeversuch der KirchMedia bei den Sozialdemokraten die Alarmglocken.
Mehrere unverbindliche Gebote
ProSiebenSat.1 ist mehrheitlich im Besitz einer Investorengruppe um den US-Milliardär Haim Saban. Für den TV-Konzern liegen nach Informationen aus Branchenkreisen mehrere unverbindliche Gebote vor. Diese würden nun gesichtet, hiess es am Donnerstag. Zu den Interessenten soll unter anderem der Finanzinvestor Apax gehören sowie KKR und Permira, denen bereits der europäische TV-Konzern SBS gehört. (awp/mc/ar)