Medien: Walt Disney Umsatz-Spitzenreiter

Das IfM errechnet jährlich die Rangfolge der Top 50 der grössten Medienkonzerne. Neuer Spitzenreiter war 2009 Walt Disney – der bisherige Branchenprimus Time Warner rutschte auf Platz fünf ab.


Time Warner: Umsatz um über ein Drittel eingebrochen
Time Warner verlor seinen Platz nach der grundlegenden Umstrukturierung des Konzerns. Das Unternehmen trennte sich 2009 von seiner Kabelnetzsparte und zog mit der Ausgliederung der Internettochter AOL einen Schlussstrich unter die erfolglose Fusion. Der Time-Warner-Umsatz brach um mehr als ein Drittel auf umgerechnet 18,487 Milliarden Euro ein, 2008 hatte er noch bei 31,95 Milliarden Euro gelegen.


Comcast fast gleichauf mit Walt Disney
Neuer Erster ist der Walt Disney Konzern, dessen Umsatz umgerechnet 25,92 Milliarden Euro (2008: 25,73 Milliarden) betrug. Nahezu gleichauf liegt der Kabelnetzbetreiber Comcast mit einem Jahresumsatz von umgerechnet 25,64 Milliarden Euro auf Rang zwei. Comcast steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um umgerechnet 2,34 Milliarden Euro ­ und ist damit der Aufsteiger des Jahres.


Bertelsmann weltweit auf Platz sieben
Die Bertelsmann AG, der grösste europäische Medienkonzern, liegt auf Rang sieben. Sie erwirtschaftete 15,364 Milliarden Euro, 885 Millionen Euro weniger als 2008. Der Umsatz der ProSiebenSat.1 Media Media AG (Rang 42) schrumpfte um gut zehn Prozent auf 2,761 Milliarden Euro. Die Umsatzerlöse des Axel-Springer-Verlags (Rang 44) sanken um 4,3 Prozent auf 2,612 Milliarden Euro. Den 50. Platz nahm laut IfM die Hubert Burda Media Holding ein, deren Umsatz 2008 2,297 Milliarden Euro betrug – die Zahlen für 2009 lagen noch nicht vor.


ARD drei Ränge vor BBC
Stabil blieb die ARD, der grösste öffentlich-rechtliche Medienverbund der Welt. Sie nahm aus Gebühren und Werbung rund 6,39 Milliarden Euro ein und lag damit auf Rang 17 vor der BBC, die Platz 20 belegte. Basis für die Umsatzzahlen war laut IfM der Betrag in Originalwährung. Zur Umrechnung in Euro wurde der durchschnittliche amtliche Mittelkurs des kompletten Jahres 2009 herangezogen.


«NYT»-Verleger: Leser müssen beteiligt werden
Die Verlage müssen als Multimedia-Häuser nach Ansicht des «New York Times»-Verlegers Arthur Sulzberger Jr. ihre Leser stärker einbinden und beteiligen. Sein Blatt werde im Online-Bereich stärker die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter integrieren, sagte Sulzberger am Dienstag auf einer Konferenz in Frankfurt. «Die Natur des Internets ändert sich», sagte der Verleger der renommierten Zeitung. Dies gebe den Verlagen neue Möglichkeiten. Letztlich gehe es darum, in der gedruckten oder Online-Ausgabe die «Marke» der «New York Times» zu stärken, der Leser und Nutzer vertrauten.


Sorge um kleine Lokalblätter in USA
Angesichts der schweren Zeitungskrise in den USA zeigte sich Sulzberger besorgt über das Schicksal der kleinen Lokalblätter, die für das soziale Leben und die Demokratie sehr wichtig seien. Die grossen überregionalen Blätter wie die «New York Times» oder das «Wall Street Journal» bräuchten sich um ihr Überleben nicht zu sorgen. (awp/mc/ps/18) 

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