Mega-Bankenfusion in Dubai

von Gérard Al-Fil


 


Hinter der Fusion steht Dubais Regierung, die an der Emirates Bank International (EBI) zu 77% und an der National Bank of Dubai (NBD) zu 14% beteiligt ist. Die neue Nr. 1 auf dem Bankenmarkt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wird umgerechnet 45 Milliarden Dollar Assets under Management (AuM) verwalten und stösst den bisherigen Marktführer National Bank of Abu Dhabi (NBAD) vom Thron. Der Name des künftigen Riesen bleibt vorerst offen. 


 


«Markt überrascht»


In den VAE operieren 46 Banken (21 lokale und 25 ausländische), die angesichts des Petrodollarsegens der letzten Jahre mit neuen Filialen und Produkten samt und sonders expandieren: Allein in 2005 stiegen die konsolidierten Banken-Assets um 41.6% auf 638.01 Dirham (173.98 Mrd. Dollar), das Kreditvolumen legte um 43% auf 247 Dirham (67.36 Mrd. Dollar) zu. Nicht eingerechnet werden dabei die Banken unter den 339 Finanzdienstleistern im rechtlich gesehen exterritorialen Dubai International Financial Centre (DIFC). So steuert der sehr fragmentierte VAE-Finanzmarkt langsam aber sicher auf «overbanked» zu. Dass sich das Fusionskarussell jedoch so rasch zu drehen beginnt, wurde allgemein nicht erwartet, wie die Lokalpresse unisono berichtet.


 


Grösste Bank in Mittelost


Angesichts der verstärkten Öffnung der Märkte innerhalb der Staaten des Golfkooperationsrates GCC, zu dem neben den VAE die Ölförderländer Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar und der Oman zählen, scheint die regionale Grösse in der strategischen Ausrichtung einer Bank eine wachsende Rolle zu spielen. Laut EBI-Chief Manager Sulaiman Al Mazroui entsteht mit der Megafusion das stärkste Geldhaus des Mittleren Ostens. EBI und NBD bringen zusammen eine Marktkapitalisierung von umgerechnet 11.29 Milliarden Dollar auf die Waage.

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