Mega-Steuer für umstrittene AIG-Boni
Eine Abstimmung in der zweiten Kongresskammer, dem Senat, steht noch aus. Hier liegt ein Gesetzentwurf vor, der eine 70-prozentige Besteuerung vorsieht. Im Fall einer Zustimmung im Senat müssen beide Vorlagen im Vermittlungsausschuss in Einklang gebracht werden.
Obama äussert Fasssungslosigkeit
US-Präsident Barack Obama kritisierte unterdessen erneut die Bonus-Zahlungen bei AIG und äusserte insgesamt tiefes Unverständnis über die Moral von Spitzenmanagern. Er sei «fassungslos» gewesen, als er von den enormen Boni gehört habe, sagte Obama in der NBC-Talkshow des Starmoderators Jay Leno in Los Angeles. Es sei ihm unverständlich, wie die AIG-Manager diese «verschwenderischen» Sonderzuwendungen hätten akzeptieren können. Amerika müsse sich wieder auf seine moralischen Grundwerte besinnen, erklärte Obama beim ersten Auftritt eines amtierenden US-Präsidenten überhaupt in einer der berühmten Late-Night-Shows.
200 Mrd. Dollar Staatshilfe – 165 Mio. Dollar Boni
AIG hatte in den vergangenen Monaten 200 Milliarden Dollar staatliche Hilfen erhalten, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Für das finanziell katastrophal verlaufene Jahr 2008 wurden an Manager zugleich Prämien von 165 Millionen Dollar ausgeschüttet. Medienberichten zufolge erhielten 73 von ihnen jeweils mindestens eine Million Dollar, ein Manager bekam gar 6,4 Millionen Dollar. (awp/mc/pg/24)