Mehr Arbeitslose – immer mehr Junge

Im Januar wurden insgesamt 229’624 Stellensuchende registriert, meldete das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco). Das sind 1’990 mehr als im Vormonat. Ökonomen hatten bei der Arbeitslosenquote mit einem Wert von 4,1% bis 4,2% gerechnet. Unter den 20- bis 24-Jährigen nahm die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 2,6 Prozent auf 23´208 zu. Die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe belief sich auf 6,8 Prozent. Sie liegt damit deutlich über dem landesweiten Durchschnitt von 4,1 Prozent.

Im Rahmen der Erwartungen
Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar liege am unteren Rand der Erwartungen und habe ausschliesslich saisonale Gründe, erklärte Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im seco, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Saisonbereinigt sei die Zahl der Arbeitslosen bereits den fünften Monat in Folge zurückgegangen.

Wirtschaftswachstum greift noch nicht
Erstmals seit Juli 2001 liege die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz auch wieder deutlich unter dem jeweiligen Vergleichsmonat des Vorjahrs. Die Auswirkungen des Wirtschaftswachstums auf den Arbeitsmarkt seien dennoch erst gering, räumte Nordmann ein. Für 2005 rechnet er mit einer durchschnittlichen Quote von 3,7 Prozent.

Abnahme erwartet
Für Februar erwartet Nordmann bestenfalls eine leichte Abnahme. Ab März dürfte die Zahl der Arbeitslosen aus saisonalen Gründen stärker rückläufig sein, bis im Sommer wieder eine grössere Zahl von Schul- und Lehrabgängern auf den Arbeitsmarkt drängt und die Arbeitslosigkeit erfahrungsgemäss wieder steigt.

Weniger Kurzarbeit
Im Dezember ging die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen gegenüber dem Vormonat um 18,2% auf 2’400 zurück. Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen sind im November 2004 2’779 Personen ausgesteuert worden. Davon seien Ende Januar noch 857 Personen bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet gewesen. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 1?257 auf 7?616 Stellen.

Statistisch nicht erfasst
Die Januar-Statistik weist bei den Lehrlingen sowie Schülern und Studenten zwar eine rückläufige Zahl von Arbeitslosen aus. Doch das ist nur die halbe Wahrheit: Viele von ihnen üben vorübergehend eine andere Tätigkeit aus – und erscheinen in der Statistik später nicht mehr in diesen Kategorien. Positiv wertete Nordmann, dass immerhin die Zahl der arbeitslosen 15- bis 19-Jährigen rückläufig war.

Betriebe besser ausgelastet
Die Zahl der ausgefallenen Arbeitsstunden fiel in der gleichen Zeit um 51,7 Prozent auf 137´205. «Man spürt, dass die Auslastung in den Betrieben wieder besser wird», sagte Nordmann. Denn bereits die Werte des Jahrs 2003 seien tief gewesen.(awp/mc/as)

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