Die aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren entstandenen Verluste beliefen sich auf rund 4,5 Mrd CHF. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresrekordwert einem Rückgang von 5,2%, wie das BFS am Dienstag mitteilte. 2004 war der Gesamtverlust jedoch durch eine ausserordentliche Pleite im Kanton Waadt aufgebläht worden, die alleine einen Verlust von 534 Mio CHF ausmachte. Zugenommen hat 2005 auch die Zahl der erledigten Konkurse, und zwar um 2,1% auf 10’500.
10’000-Marke erneut überschritten
Die Konkurseröffnungen werden seit 2001 ständig zahlreicher und haben 2005 zum zweiten aufeinander folgenden Mal die Schwelle von 10’000 Einheiten überstiegen, wie das BFS festhält.
Stärkste Zunahme im Kanton Thurgau
In 15 Kantonen verzeichnete das BFS mehr Konkurseröffnungen als im Vorjahr. In absoluten Werten waren die Kantone Thurgau (+158), Bern (+108) und Waadt (+86) am stärksten betroffen, während in den Kantonen Schwyz (-49) und Solothurn (-47) die deutlichsten Rückgänge registriert wurden.
Mehr Betreibungen
Wie die Konkurseröffnungen und Liquidationsverfahren sind auch die Betreibungen 2005 wiederum zahlreicher geworden. Die Zahlungsbefehle nahmen um 3,0% auf 2,522 Mio zu. Die Zahl der vollzogenen Pfändungen erhöhte sich um 1,4% auf 1,321 Mio. Der deutlichste Anstieg (+5,0%) wurde jedoch bei den Verwertungen verzeichnet, die 2005 bei 436’000 lagen.
Mitte Januar hatte die Gläubigervereinigung Creditreform mitgeteilt, 2005 habe es in der Schweiz 4751 Firmenkonkurse gegeben, 4,1% weniger als im Vorjahr. Das war nach dem Rekordpleitenjahr 2004 immer noch der zweithöchste Wert seit jeher. Die Zahl der Privatkonkurse sei um 4,5% auf 5714 gestiegen. (awp/mc/pg)