MEM-Industrie leidet stark unter Konjunkturabschwung

Neben dem Auslandgeschäft (-19,5%), das knapp vier Fünftel zu den Umsätzen beiträgt, war auch das Inlandgeschäft (-17,2%) rückläufig.


Auftragseingänge: Abwärtstrend gebremst
Bei den Auftragseingängen (H1: -34,3%) konnte der Abwärtstrend im ersten Halbjahr abgebremst werden. Während der Bestellungseingang im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr noch um 41,8% gesunken war, waren es im zweiten Quartal lediglich noch -26,6%. Die Aufträge aus dem Ausland bildeten sich um 36,4% zurück, diejenigen aus dem Inland um 26,3%.


Unbefriedigendes Resultat über alle Branchen hinweg
Die Ergebnisse waren laut Swissmem in allen Subbranchen unbefriedigend. Besonders starke Rückgänge bei den Exporten mussten die Bereiche Metallbau (-37,5%) und Maschinenbau (-27,4%) hinnehmen, aber auch die Branchen Elektrotechnik/Elektronik (-19,2%) und Fahrzeuge (-13,5%) exportierten deutlich weniger als im Vorjahr. Am besten schnitt der Bereich Präzisionsinstrumente mit -5,1% ab. Insgesamt beliefen sich die Warenausfuhren der MEM-Industrie im ersten Halbjahr auf 31,4 Mrd CHF (-23,0%).


Exporte nach Westeuropa 25,5 % tiefer
Negative Impulse seien vor allem aus den Hauptabsatzmärkten gekommen. So lagen die Exporte in die westeuropäischen Märkte, die Abnehmer von zwei Drittel aller Warenausfuhren der Mem-Industrie sind, 25,5% tiefer als 2008.


Swissmem fordert a.o. Massnahmen
Der Verband fordert wegen den schlechten Halbjahres-Ergebnissen ausserordentliche Massnahmen. Bereits früher hat er sich für eine Art Überbrückungsfond stark gemacht. Die Gespräche mit den Banken seien am Laufen, heisst es in der Mitteilung. Swissmen unterstütze auch das dritte Stabilisierungsprogramm des Bundes und verlange eine Verlängerung der Kurzarbeit von derzeit 18 Monate auf 24 Monate. In einer «normalen Rezession» wäre eine nochmalige Verlängerung der maximalen Kurzarbeits-Dauer fragwürdig, schreibt der Brachenverband.


Doch in der aktuellen Situation könne die Verlängerung eine Chance sein für jene Unternehmen, welche an sich «gesund» seien, aber «einfach keine Aufträge» hätten. Die Unternehmen müssten dank längerer Kurzarbeit kein Personal entlassen.


Über 10’000 Mitarbeitende weniger
Im letzten Jahr hat die Brache 10’419 Mitarbeitende verloren. In den Vorjahren seien noch rund 50’000 Stellen aufgebaut worden. Ende Juni lag die Zahl der Vollzeitbeschäftigten noch bei 338’355. (awp/mc/pg/25)

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