Mit realen 1,5 Prozent befindet sich die Schweiz im westeuropäischen Mittelfeld. In der Schweiz werden die Gehälter im kommenden Jahr voraussichtlich um 2,5 Prozent steigen. Sie werden damit 1,5 Prozentpunkte über der vom Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Schweiz erwarteten Inflationsrate von 1 Prozent liegen. Dies ist das Ergebnis einer globalen Gehaltsstudie, die das Beratungsunternehmen Mercer jährlich durchführt.
Höchste Gehaltssteigerungen in Indien erwartet
Weltweit ist mit durchschnittlichen Gehaltssteigerungen von 6 Prozent bzw. 1,9 Prozentpunkten über der Inflationsrate zu rechnen. Für Nordamerika und Westeuropa werden die geringsten Gehaltszuwächse prognostiziert. Die höchsten Gehaltssteigerungen werden in Indien erwartet: Mit nominal 14,1 Prozent dürften die Zuwächse dort fast 10 Prozent über der prognostizierten Inflationsrate liegen. «Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass sich kurzfristige Einsparungen, wie sie durch den Einsatz von günstigen Arbeitskräften in Wachstumsländern wie zum Beispiel Indien erzielt werden, nicht fortsetzen werden. Multinationale Unternehmen müssen sowohl das aktuelle Gehaltsgefüge als auch die in Zukunft zu erwartenden Gehaltssteigerungen ins Auge fassen, wenn sie darüber nachdenken, in welchen Ländern sie verstärkt Personal aufbauen wollen», so Dirk Ewert, Vergütungsexperte von Mercer.
Höchster Anstieg in Europa in Griechenland prognostiziert
Beschäftigte in Westeuropa können durchschnittlich mit einem Gehaltszuwachs von 3,4 Prozent bei einer voraussichtlichen Inflationsrate von 1,3 Prozent rechnen. Der höchste durchschnittliche Anstieg in Europa wird zum fünften Mal in Folge für Griechenland prognostiziert, mit durchschnittlich 5 Prozent Gehaltssteigerung bei einer Inflationsrate von 3,2 Prozent. Beschäftigte in Irland können mit Gehaltssteigerungen von 4,7 Prozent und einer voraussichtlichen Inflationsrate von 2,1 Prozent rechnen. Die Schweiz weist in Westeuropa somit die niedrigste durchschnittliche Gehaltssteigerung auf. Aufgrund der tiefen Inflationsrate von nur 1 Prozent ist aber dennoch mit einer realen Gehalts-steigerung von 1,5 Prozentpunkten zu rechnen. «Die Schweiz hat seit Jahren nur sehr moderate nominale Gehaltssteigerungen zu verzeichnen und liegt im europäischen Vergleich immer auf den hinteren Rängen. Der für 2008 prognostizierte Anstieg ist also keine Überraschung», erklärt Dirk Ewert.
Serbien mit Minus wegen hoher Inflationsrate
In Deutschland fällt die durchschnittliche Gehaltssteigerung mit voraussichtlich 2,7 Prozent bei einer prognostizierten Inflationsrate von 1,6 Prozent im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern relativ gering aus. Mercer-Experte Dirk Ewert ergänzt: «In Einzelfällen sind aber durchaus auch Steigerungen um etwa 5 Prozent zu erwarten.» In Osteuropa wird mit 6,9 Prozent eine sehr hohe durchschnittliche Inflationsrate erwartet. Die Gehälter werden in dieser Region aller Voraussicht nach um durchschnittlich 2,3 Prozent zulegen. Die grösste Steigerung wird für Russland prognostiziert. Die Beschäftigten können dort mit einem durchschnittlichen Anstieg der Gehälter um 10,2 Prozent bei einer Inflationsrate von 7,5 Prozent rechnen. Schlusslicht in Osteuropa ist Serbien. Hier werden die Gehälter im Durchschnitt voraussichtlich zwar um 4,8 Prozent steigen, jedoch muss von einer Inflationsrate von 6,1 Prozent ausgegangen werden. «Osteuropa bleibt für europäische und multinationale Unternehmen schon aufgrund seiner Nähe zu Westeuropa weiterhin sehr interessant. Unsere Studie zeigt, dass die Gehaltssteigerungen in den osteuropäischen Ländern deutlich niedriger ausfallen werden als zum Beispiel in Indien. Damit nimmt die Attraktivität von Osteuropa als Wirtschaftsstandort weiter zu», so Dirk Ewert weiter.
(Mercer/mc/hfu)
Zur Studie
Die in über 60 Ländern erhobenen Daten des «Mercer Global Compensation Planning Report 2008» decken fünf Arbeitnehmerbereiche ab: Führungskräfte, Geschäftsleitung, Verkauf/Vertrieb, Administration und technisches Fachpersonal. Die in dieser Veröffentlichung angegebenen Werte beziehen sich auf den Durchschnitt aller Arbeitnehmergruppen und repräsentieren die prognostizierten Gehaltserhöhungen in Prozent. Als Basis der Auswertung dienten die Ergebnisse der internationalen Mercer-Gehaltsstudie «Total Remuneration Survey». Die Angaben zu den erwarteten Inflationsraten stammen primär vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Organisation für wirtschaft-liche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Unternehmen können die Gesamtausgabe des «Mercer Global Compensation Planning Report 2008» unter www.imercer.com/gcpr oder telefonisch unter +41 22 869 3000 über das Servicecenter in Genf für 630 Euro bestellen. Multinationale Unternehmen nutzen die Studienergebnisse zur Festlegung attraktiver Gesamtvergütungspakete für Mit-arbeiter im weltweiten Einsatz.
Über Mercer (www.mercer.com)
Mercer ist ein internationaler Anbieter von Dienstleistungen in den Bereichen Consulting, Outsourcing und Investments. Die Berater von Mercer unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und dem Management von betrieblichen Nebenleistungen, insbesondere im Bereich der Personalvorsorge und Gesundheits-leistungen sowie bei der Optimierung des Human Capital Managements. Das Unternehmen bietet überdies Verwaltungs- und Outsourcing-Lösungen für betriebliche Nebenleistungen sowie Investment Consulting und Multi-Manager Investment-Produkte an. Mercer ist mit 17.000 Mitarbeitern in über 40 Ländern tätig und betreut weltweit über 20.000 Kunden. Das Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc. (www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago und London notiert.
In der Schweiz ist Mercer mit derzeit rund 150 Mitarbeitenden an den Standorten Zürich, Genf und Nyon vertreten.