Merck & Co streicht weiter Stellen – Ausblick reduziert

Zudem vermeldete Merck & Co für das dritte Quartal einen deutlichen Rückgang beim Ergebnis nach Restrukturierungskosten und einen niedrigeren Umsatz als im Vorjahresquartal.


Alle Bereiche vom Stellenabbau betroffen
Vom Arbeitsplatzabbau seien alle Bereiche von Merck weltweit betroffen, 40 Prozent davon fielen in den USA an, hiess es. Bis Ende 2011 sollen 7200 Stellen, 6800 besetzte und 400 freie Posten, gestrichen werden. In einem vor drei Jahren aufgelegten Programm hatte Merck bereits mehr als 10.000 Arbeitsplätze abgebaut. Nun erhofft sich das Unternehmen Einsparungen in Höhe von bis zu 4,2 Milliarden Dollar, dem stehen Kosten von 1,6 bis 2 Milliarden Dollar gegenüber.


Nettoergebnis im 3. Quartal eingebrochen
In den Monaten Juli bis September fiel das Nettoergebnis nach Restrukturierungskosten um 28 Prozent von 1,53 auf 1,09 Milliarden Dollar oder von 0,70 auf 0,51 Dollar je Aktie. Ohne diese Kosten verdiente der im US-Leitindex Dow Jones notierte Pharmakonzern 0,80 Dollar je Aktie, nach 0,75 Dollar ein Jahr zuvor. Merck setzte 5,94 Milliarden Dollar um, nach 6,07 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Analysten hatten beim Umsatz etwas mehr erwartet und beim Ergebnis etwas weniger.


Ausblick nach unten angepasst
Zum Gesamtjahr äusserte sich das Unternehmen nun vorsichtiger als noch im Frühjahr und passte den Ausblick nach unten an. Als Gründe nannte Vorstandschef Richard Clark die nachlassenden Umsätze bei einigen Medikamenten sowie die schwierige Wirtschaftsentwicklung. Merck & Co rechnet nun mit einem Ergebnis vor Sonderposten von 3,28 bis 3,32 Dollar je Aktie und mit 3,45 bis 3,55 Dollar nach Sonderposten. Im Sommer hatte Clark auch wegen negativer Studienergebnisse keinen Ausblick gewagt. Davor hatte sich Merck zuletzt im April zum Ausblick geäussert und ein Ergebnis je Aktie vor Sonderposten von 3,28 bis 3,38 Dollar in Aussicht gestellt.


Gardasil-Umsätze um 4 % zurückgegangen
Die Umsätze bei Gardasil, einem Impfstoff zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs, gingen im dritten Quartal um 4 Prozent auf 401 Millionen Dollar zurück. Für das Gesamtjahr erwartet Merck 1,4 bis 1,6 Milliarden Dollar. Beim Atemwegsmittels Singulair verzeichnete Merck dagegen ein leichtes Plus von einem Prozent, bei 4,3 bis 4,5 Milliarden Dollar soll der Umsatz 2008 liegen.


Der US-Konzern ist seit dem Skandal um sein 2004 zurückgezogenes Schmerzmittel Vioxx in schwerem Fahrwasser. Merck & Co. machen zudem wie anderen klassischen Pharmariesen immer mehr Nachahmermedikamente (Generika) zu schaffen. (awp/mc/pg/27)

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