Merck: Negative Währungseffekte belasten Umsatzwachstum 2007

Wegen dieser Effekte rechne Merck 2007 mit Umsatzplus von 4-6 Prozent, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch in Darmstadt mit. Ohne deren Berücksichtigung liege das Plus unverändert bei 7 bis 9 Prozent.


Operatives Ergebnisplus von 55,7 Prozent


Angetrieben von dem Geschäft mit den Flüssigkristallen und der Pharmasparte verbuchte Merck ein operatives Ergebnisplus von 55,7 Prozent auf 291,5 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen der befragten Analysten in Höhe von 267 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 60,6 Prozent auf 1,741 Milliarden Euro und lag damit leicht unter den Schätzungen von 1,8 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis rechnet Konzernchef Karl-Ludwig Kley im laufenden Geschäftsjahr weiterhin mit einem Anstieg von mehr als 20 Prozent.

Ergebnis im dritten Quartal


Für das abgelaufene dritte Quartal wiesen die Darmstädter ein Ergebnis nach Fremdanteilen in Höhe von 36,2 Millionen Euro nach 144,3 Millionen Euro im Vorjahr aus. Das Core-EPS, also das Ergebnis pro Aktie abzüglich Abschreibungen, Sondermassnahmen und Integrationskosten für Serono, lag bei 1,41 Euro (VJ: 0,96). Analysten hatten im Schnitt mit 1,35 Euro gerechnet. Wie bereits bekannt, verbuchte Merck wegen der milliardenschweren Übernahme von Serono im dritten Jahresviertel Sonderbelastungen in Höhe von 183 Millionen Euro.

Umsatz in Sparte Chemie geschmälert


In der nach Umsatz kleineren Sparte Chemie reduzierten erneut starke Währungseffekte die Erlöse um 5,1 Prozent, weil Merck einen Grossteil seiner Chemie-Gesamterlöse in USA-Dollar und asiatischen Währungen erzielt. Die zuletzt wegen wachsender Konkurrenz deutlich im Fokus stehende Sparte Liquid Crystals (LC) hat einen Umsatzanstieg um 15 Prozent auf 238 Millionen Euro und ein operatives Wachstum von 14 Prozent auf 119 Millionen Euro verbucht. Die Umsatzrendite belief sich auf 50,1 Prozent. Branchenexperten hatten im Schnitt einen LC-Umsatz in Höhe von 240 und ein operatives Ergebnis in Höhe von 125 Millionen Euro vorausgesagt. Einen Ausblick auf die mittel- bis langfristigen Margen- und Umsatzziele für die Sparte gab Merck in der Mitteilung nicht. Analysten rechnen wegen des sich verschärfenden Wettbewerbs mit einer Kürzung der bisherigen LC-Prognosen.

Umsatz legte in Pharmasparte zu


In der Pharmasparte, in der Merck etwa 70 Prozent der Gesamterlöse erwirtschaftet, legte der Umsatz mit dem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif 4,1 Prozent auf 306 Millionen Euro zu, während Merck für das Krebsmittel Erbitux einen Umsatzanstieg um 36 Prozent auf 118 Millionen Euro veröffentlichte. Die Darmstädter wollen ihre Forschungsaktivitäten weiter auf Onkologie, Autoimmun-, Entzündungskrankheiten und Fruchtbarkeit fokussieren und die Entwicklung der Diabetesforschung einstellen. (awp/mc/ab)
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