Der Ausblick für 2006 wurde bestätigt, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Der Überschuss stieg auf 528,5 Millionen Euro (VJ:248,3). Merck verbuchte einen positiven Sondereffekt von 397 Millionen Euro in Zusammenhang mit dem Verkauf des Schering-Aktienpaketes an Bayer . Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich auf 649 Millionen Euro. Der Umsatz stieg auf 1,52 Milliarden Euro (VJ: 1,455).
Analystenprognosen leicht verfehlt bei Umsatz und EBIT
Damit verfehlte Merck beim Umsatz und beim EBIT leicht die Prognosen der Analysten. Der Überschuss lag leicht über den Erwartungen von 526 Millionen Euro. Branchenbeobachter hatten beim Darmstädter Familienkonzern mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 654 Millionen Euro und einem Umsatz in Höhe von 1,6 Milliarden Euro gerechnet. Konzernchef Michael Römer erwartet weiterhin ein zweistelliges Plus beim Umsatz wie auch beim operativen Ergebnis in diesem Geschäftsjahr. Während ein Umsatzwachstum von knapp über 10 Prozent angepeilt wird, soll das Plus beim operativen Ergebnis deutlich zweistellig sein.
Flüssigkristall-Sparte nur «akzeptabel»
Deutlich unter den Erwartungen des Marktes lag der Umsatz mit den viel beachteten Flüssigkristallen. Während Analysten im Schnitt mit einem Umsatzanstieg auf 211 Millionen Euro im zweiten Jahresviertel gerechnet hatten, wies Merck einen Zuwachs um 8,4 Prozent auf 198 Millionen Euro aus. «Dieser Anstieg ist zwar geringer als das aussergewöhnlich hohe Umsatzwachstum im 1. Quartal, doch angesichts der etwas zurückhaltenden Geschäftsentwicklung bei den Herstellern von Flüssigkristall-Bildschirmen im 2. Quartal ist dieses Wachstum dennoch akzeptabel», hiess es dazu bei Merck. LCD-Fernseher sind weiterhin der Hauptwachstumstreiber für die Sparte. Das Operative Ergebnis der LCD-Sparte setzte laut Merck seine positive Entwicklung fort und stieg um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 105 Millionen Euro. Analysten hatten hier 110 Millionen Euro vorausgesagt. Grösstenteils sei dies auf Effizienzverbesserungen in der Produktion zurückzuführen. Die Umsatzrendite (ROS) stieg von 42,7 Prozent auf 53,0 Prozent.
Pharma mit Punktlandung
Der Quartalsumsatz im Unternehmensbereich Pharma überschritt erneut die Schwelle von 1 Milliarde Euro und stieg um 4,4 Prozent auf 1,009 Millionen Euro. Der Umsatz mit dem Krebsmittel Erbitux stieg in den Monaten April bis Juni auf 81 Millionen Euro, ein Plus von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (52). Damit gelang Merck fast eine Punktlandung, denn Analysten hatten mit einem Umsatzanstieg auf 83 Millionen Euro gerechnet. Geholfen hat dabei auch die Ende März erfolgte Zulassung der Europäischen Union zur Behandlung von lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen des Kopfs und des Halses. Merck vermarktet Erbitux nun weltweit in 52 Ländern. In der Generika-Sparte erhöhten die Darmstädter das operative Ergebnis um 7,8 Prozent auf 75 Millionen Euro «trotz enormer Preissenkungen und Massnahmen der Regierungen zur Kostendämpfung.»
(awp/mc/hfu)