Das Geschäft mit Arzneimitteln und Flüssigkristallkomponenten (LCD) solle dagegen weiter organisch wachsen, sagte Merck KGaA-Chef Karl-Ludwig Kley der «Financial Times» (Mittwochausgabe). Der Konzern sucht derzeit nach Übernahmemöglichkeiten. 2006 erzielte der im DAX notierte Konzern einen Jahresumsatz von rund 6,3 Milliarden Euro.
Bestandteil einer Drei-Punkte-Strategie
Die Zukäufe dürften den Wert von mehreren Milliarden Euro haben und Bestandteil einer Drei-Punkte-Strategie sein. Merck hat turbulente Jahre hinter sich: Nach der gescheiterten feindlichen Übernahme des Berliner Pharmakonzerns Schering übernahmen die Darmstädter im vergangenen Jahr überraschend den Schweizer Konzern Serono und stiegen damit zum grössten europäischen Biotechnologie-Konzern auf. Die Generikasparte wurde für 4,9 Milliarden Euro an das US-Unternehmen Mylan Laboratories verkauft.
Keine Trennung der Bereiche Pharma und Chemie
Kley erteilte einer Trennung der Bereiche Pharma und Chemie eine Absage: Keine der vier Sparten stehe zum Verkauf, wiederholte Kley frühere Aussagen des Managements. Zwar gebe es nur relativ geringe Synergien zwischen den einzelnen Abteilungen, aber die Familie Merck, die das Unternehmen kontrolliert, wolle «eine Streuung des Risikos auf Konzernebene.» Von herausragender Bedeutung sei die Pharmasparte. Dem Krebsmittel Erbitux traut Kley einen Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde Dollar zu.
Jahresumsatz der Sparte verdoppeln
Dagegen seien die Ergebnisse der nicht verschreibungspflichtigen Medikamente derzeit nicht so, wie sie sein sollten. Mit dem gezielten Kauf von Marken oder Firmen in bestimmten Ländern solle der Jahresumsatz der Sparte in den kommenden Jahren auf 1 Milliarde Euro verdoppelt werden. Eine Expansion in Ländern wie Japan und den USA, wo Merck nur schwach vertreten ist, wäre in beiden Fällen zu kostspielig. (awp/mc/ab)