Obama hatte zuvor die Vorstellung eines Plans zur Rettung der US-Autoindustrie «in den nächsten Tagen» angekündigt. «Wir müssen eine US-Autoindustrie erhalten», sagte Obama in einer virtuellen Pressekonferenz, bei der er via Internet gestellte Fragen von Bürgern beantwortete. Er fügte jedoch hinzu, dass die Autobauer weiterhin einige «drastische Änderungen» vornehmen müssten, um profitabel zu werden.
Weitere Staatshilfen für GM und Chrysler möglich
Das «Wall Street Journal» berichtete, GM und der ebenfalls angeschlagene Konkurrent Chrysler könnten unter Auflagen mit Staatshilfen rechnen. Obama und die von ihm eingesetzte Auto- Kommission wollten den Konzern nicht in die Pleite fahren lassen, verlangten aber weitere Einschnitte von Management, Gewerkschaften und Gläubigern. Für eine Entscheidung der US-Regierung müssen die Konzerne bis zum kommenden Dienstag ihre endgültigen Sanierungskonzepte vorlegen. GM hat bereits 13,4 Milliarden Dollar bekommen und benötigt weitere 16,6 Milliarden Dollar. Chrysler fordert insgesamt 9 Milliarden Dollar von der Regierung.
GM überarbeitet Rettungsplan wegen Talfahrt am US-Automarkt
GM muss wegen der weiter steilen Talfahrt am amerikanischen Automarkt seinen Sanierungsplan einem Medienbericht zufolge nochmals überarbeiten. GM werde die dann dritte Version des Rettungskonzepts Anfang nächster Woche veröffentlichen, berichtete die «Financial Times» am Freitag. Am Dienstag läuft die von der US-Regierung gesetzte Frist für GM und den Rivalen Chrysler ab, bis zu der beide Autobauer für neue Milliardenhilfen ihre Überlebensfähigkeit beweisen müssen. GM werde aber trotz der düsteren Lage am Automarkt nicht noch mehr Geld fordern als bisher, schrieb die Zeitung.
Bundesland Rheinland-Pfalz erwägt Beteiligung
In Deutschland zeigte sich – anders als der Bund – Rheinland-Pfalz zu einer vorübergehenden Beteiligung an Opel bereit. Die Voraussetzung sei allerdings ein «tragfähiges Konzept», sagte Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) am Donnerstag im Mainzer Landtag. Zudem müsse Opel eindeutig von GM abgegrenzt werden. Merkel lehnt einen Einstieg des Staates bislang ab. Mögliche Staatsbürgschaften macht die Bundesregierung von mehreren Bedingungen abhängig. Unter anderem fordert auch sie eine Trennung vom Mutterkonzern General Motors (GM), damit keine deutschen Steuergelder in die USA abfliessen.
Opel möchte eigenständige Gesellschaft
Opel will mit der britischen Schwester Vauxhall eine eigenständige europäische Gesellschaft gründen, an der GM nur noch eine Minderheitsbeteiligung hält. Dafür benötigt der Autobauer unter anderem Staatshilfen von 3,3 Milliarden Euro. (awp/mc/ps/01)