Dies sei ein zentraler Punkt für den Euro-Raum, sagte Merkel nach einem Treffen mit Sarkozy am Montag in Toulouse. Die Kanzlerin lehnte zugleich Interventionen gegen den starken Euro ab. Auch Sarkozy betonte die Unabhängigkeit der europäischen Notenbank und fügte hinzu : «Das Problem ist nicht der Wert des Euro, sondern der Wert der anderen Währungen».
Sarkozy für Einschreiten der EZB
Sarkozy hatte zuletzt dafür plädiert, dass die EZB verpflichtet werde, künftig stärker Wachstum und Beschäftigung zu fördern und weniger die Preisstabilität. Paris machte sich dafür stark, dass die EZB gegen den hohen Wechselkurs des Euro einschreiten sollte. Dies lehnt Berlin ab. Merkel sprach sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sarkozy gegen interventionistische Eingriffe aus. «Denn die Wechselkurse drücken auch etwas aus», sagte sie. Eine Änderung der EZB-Zinspolitik wäre nicht der richtige Weg.
Merkel kündigte an, über Währungsgleichgewichte in der G8-Gruppe der sieben führenden Industriestaaten und Russland zu sprechen. Es müsse erörtert werden, inwieweit «Ungleichgewichte austariert» werden, damit Wechselkurse nicht unter Druck geraten. Dies müsse man im Blick haben, ohne die Unabhängigkeit der EZB in Frage zu stellen. Deutschland hat bis Jahresende den G8-Vorsitz.
«Grosse Annäherung»
Sarkozy sagte, beim Euro gebe es eine grosse Annäherung der Ansichten. Bestimmte Währungen würden aber in einer Weise gemanagt, was nichts mit dem Markt zu tun habe. Es sei daher wichtig, dass Deutschland dies in der G8 ansprechen werde.
Der G8 gehören neben Deutschland und Frankreich die USA, Japan, Kanada, Grossbritannien, Italien und Russland an. In der Kritik standen zuletzt vor allem die Währungspolitik von China und Japan. Beide Währungen gelten als extrem unterbewertet, was die Exportchancen der Unternehmen beider Länder verbessert. (awp/mc/pg)