Merrill-Chef John Thain tritt nach Milliardenverlust zurück

Der Chef der Bank of America, Kenneth Lewis, hatte Thain laut US-Medien zum Rücktritt gezwungen. Thain hatte im vergangenen September die Übernahme seines wankenden Instituts durch die Bank of America eingefädelt. Der zunächst als Überraschungscoup gefeierte Zukauf wurde für den inzwischen grössten US-Finanzkonzern zum Debakel. Der Verlust von mehr als 15 Milliarden US-Dollar bei Merrill Lynch im vergangenen Quartal zwang die Bank of America kürzlich, noch mehr staatliche Hilfen anzufordern.


Büro für Millionenbetrag neu ausgestattet
Die Übernahme von Merrill wurde zum 1. Januar offiziell abgeschlossen. Thain übernahm danach die Leitung des Investmentbankings und Aktienhandels bei der Bank of America. Angesichts des überraschend grossen Milliardenlochs bei Merrill Lynch geriet er jedoch immer stärker unter Beschuss. Pikantes Detail: Thain liess sich sein New Yorker Büro einem Bericht des TV-Senders CNBC zufolge gerade erst für 1,2 Millionen Dollar neu ausstatten.


Kursverluste nach Thains Rücktritt eingebremst
Zudem verstärkte sich die rasante Talfahrt der Aktie der Bank of America in den vergangenen Tagen noch weiter. Allein in den ersten Handelsstunden am Donnerstag verlor sie knapp 15 Prozent, nach dem Rücktritt von Thain halbierten sich die Verluste etwa auf einen Kurs von 6,17 Dollar. Anfang des Jahres hatte das Papier noch bei 14 Dollar notiert, Mitte September sogar noch bei 35 Dollar. (awp/mc/ps/01)

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