von Gérard Al-Fil
Omar Bin Suleyman, Gouverneur des Dubai International Financial Centre (DIFC) kann mit Merrill Lynch ein weiteren Global Player in Dubais Onshore-Hub begrüssen. Mit einem weltweiten Netzwerk in 37 Ländern und 1.6 Billionen Dollar verwalteteten Kundengeldern zählt Merril Lynch zu den führenden Investment- und Advisorybanken. Seit 2005 verfügten die Amerikaner bereits über eine beschränkte DIFC-Lizenz für globale Privatkunden.
Merrill will im Islamic Finance wachsen
Bislang entwickelte Merril Lynch Scharia-konforme Mandate und Standardprodukte in der Londonder Niederlassung. Obgleich die britische Hauptstadt als Zentrum des Islamic Finance in Europa gilt, ist es für jede Bank obligatorisch in der Golfregion vor Ort zu sein, um im Markt um Koran und Kapital erfolgreich zu bestehen. «In the Middle East, you have to be there.», lautet eine goldene Regel am Golf. Jeffrey Culpepper, Head of Global Markets and Investment Banking für die Region Middle East and North Africa (MENA) bei Merril Lynch formuliert die Ziele seiner Bank: «Mit der Branch in Dubais Freihandelszone DIFC wollen wir unser Scharia-Geschäft für vermögende Privatkunden weiter ausbauen und dabei eng mit unseren Experten in London kooperieren.»
DIFC: Onshore-Banking zwischen Europa und Ostasien
Das 2004 gegründete DIFC wird von der Dubai Financial Services Authority (DFSA) beaufsichtigt. Das Regelwerk der DFSA orientiert sich an der britischen Financial Services Authority (FSA), mit der der das DIFC im Informationsaustausch und bei der Bekämpfung der Geldwäscherei zusammenarbeitet. Damit gilt das DIFC als steuerfreie Sonderzone ausserhalb der Rechtsprechung des Emirats Dubai. Insgesamt sind über 350 Finanzdienstleister im DIFC registriert, darunter die UBS AG, Credit Suisse, Julius Bär, Sarasin (in einem Jointventure mit Alpen Capital) und die EFG Bank. Das DIFC will zwischen Europa und Ostasien die «geographische Lücke» ausfüllen. Es konkurriert in dieser Rolle mit dem Qatar Financial Centre (QFC), dem noch im Bau befindlichen Bahrain Financial Harbour (BFH) und bald auch mit dem King Abdullah Financial District in Riad, Saudi-Arabien.