Der Grund: Merrill Lynch wies rund 29 Milliarden Dollar an Verlusten durch die Finanzkrise ihrer Londoner Tochter zu.
Steuerersparnis bis zu acht Milliarden Dollar
Die drittgrösste US-Investmentbank hatte praktisch ihr gesamtes Geschäft mit speziellen, nun verlustreichen Wertpapieren über den britischen Ableger betrieben, so die Zeitung. Die Steuerersparnis betrage bis zu acht Milliarden Dollar (5,4 Mrd Euro). Die Bank könne die Summe mit Steuern auf künftige Gewinne verrechnen – auf Basis der im Jahr 2006 noch erzielten Gewinne wäre dies laut «Financial Times» zum Beispiel rund 60 Jahre lang der Fall. Merrill Lynch kommentierte die Zahlen nicht. Die Bank hatte aber vor kurzem in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht auf einen grundsätzlichen Steuereffekt hingewiesen.
Weltweit Abschreibungen von inzwischen mehr als 500 Milliarden Dollar
Im Zuge der Kreditkrise mussten Banken weltweit Abschreibungen von inzwischen zusammen mehr als 500 Milliarden Dollar vornehmen. Der Grossteil dieser Verluste werde steuerlich in den USA geltend gemacht, so die Zeitung. Auch die Schweizer Grossbank UBS habe nach eigenen Angaben die meisten Verluste in den USA gebucht. Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg hatte erst in dieser Woche gesagt, dass einige der Institute an der Wall Street in den nächsten Jahren keine oder nur geringe Steuern zahlen dürften. (awp/mc/gh/29)