Merrill Lynch stärker von Subprime-Krise betroffen als gedacht
Im laufenden Geschäft habe unter dem Strich ein Verlust von 2,3 Milliarden Dollar gestanden nach einem Gewinn von 3,019 Milliarden Dollar im Vorjahr, teilte die Bank mit. Je Aktie entspricht das einem Minus von 2,85 Dollar je Aktie nach einem Plus von 3,14 Dollar im Jahr 2006. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten mit einem Verlust je Aktie von 0,45 Dollar gerechnet.
Belastungen in der Höhe von 7,9 Mrd. Dollar
Die Belastungen durch die US-Krise durch schlecht besicherte Hypothekendarlehen und deren weltweite Folgen für die Kreditmärkte fielen weit höher aus als erwartet. Insgesamt lägen sie bei 7,9 Milliarden Dollar statt der bisher angekündigten 4,5 Milliarden. Allerdings hatten Zeitungsberichte bereits auf die höheren Abschreibungen hingewiesen und Belastungen bis zu zehn Milliarden Dollar vorhergesagt.
Vor Steuern lag der Verlust bei 3,5 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 4,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Auch bei den Erträgen musste Merrill Lynch einen unerwartet starken Einbruch hinnehmen. Sie lagen zwischen Juli und September nur noch bei 577 Millionen Dollar nach 9,833 Milliarden Dollar im Vorjahr.
O’Neal rechnet weiter mit unsicheren Marktbedingungen
Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 3,25 Milliarden Dollar gerechnet. Merrill-Lynch-Chef Stan O’Neal sagte, er rechne weiterhin mit unsicheren Marktbedingungen im Subprime-Geschäft, und die Bank arbeite daran, die verbleibenden Auswirkungen auf das eigene Geschäft zu beseitigen. (awp/mc/pg)