Dank der Überarbeitung des Projekts werde alles ein bisschen kleiner und feiner, sagte MCH-CEO René Kamm in Basel vor den Medien. Am architektonischen Grundkonzept des von Herzog & de Meuron entworfenen Messezentrums mit seiner markanten Passarelle am Marktplatz ändere sich jedoch nichts.
Einsparungen von 150 Mio. Franken
Überarbeiten liess die Messe Schweiz ihr zunächst auf 350 Mio CHF veranschlagtes Projekt, weil die Offerten der Totalunternehmen das Budget in der Grössenordnung von 100 Mio CHF sprengten. Nun wurden allein beim Hallenneubau als Herzstück Einsparungen von rund 150 Mio CHF erzielt.
Halle wird redimensioniert
Billiger wird die neue Halle vorab durch eine Redimensionierung. Das dreigeschossige Gebäude, das den bestehenden Kopfbau und die Halle 3 ersetzt, wurde um 16 m verschmälert und 10 m verkürzt. Die Halle misst nun noch 220 auf 90 m. Die Höhe wurde zudem um 3,5 auf 32 m reduziert.
Erweiterung der Ausstellungsfläche fällt geringer aus
Allerdings gehen durch diese Verkleinerung 9’000 m der geplanten zusätzlichen Ausstellungsfläche verloren. Insgesamt verfügt die Messe Basel nach der Realisierung des Ausbauprojekts über eine Bruttoausstellungsfläche von 141’000 m2, was ausreiche, wie es an der Medienkonferenz hiess.
Eventhalle wird nicht verkleinert
Nicht verkleinert wird dagegen die geplante Eventhalle, in der bis zu 2’500 Personen Platz finden sollen. Einsparungen wurden in der säulenfreien multifunktionalen Halle unter anderem durch den Verzicht auf fest installierte Backstage-Räume erzielt.
Etappierung bringt weitere Einsparungen
Gesenkt werden können die Kosten schliesslich auch durch eine Etappierung des Projekts, dessen für 2012 geplante Fertigstellung 2012 um ein Jahr verschoben wurde. Eröffnet werden soll der Hallenneubau mit der internationalen Uhren- und Schmuckmesse «Baselworld» 2013.
Neue Baubewilligung soll bis Ende Jahr vorliegen
Realisiert werden soll der Messeausbau als Totalunternehmerin von der HRS Real Estate AG, die schon für die Optimierung zuständig war. Mit einer neuen Baubewilligung wird per Ende Jahr gerechnet. Ob es ein revidiertes Baubegehren braucht oder ob ein Planaustauschverfahren reicht, ist laut Kantonsbaumeister Fritz Schumacher noch offen.
«Höhere Stadtverträglichkeit»
Schumacher äusserte sich vor den Medien positiv über Überarbeitung des Messeprojekts, das manche Kritiker als überdimensioniert beurteilt hatten. Die Stadtverträglichkeit sei nun höher. Auch die Stadtbildkommission habe die Anpassungen positiv zur Kenntnis genommen.
320 Mio. Franken von der öffentlichen Hand
Die öffentliche Hand unterstützt das Messeprojekt mit 320 Mio CHF. Davon entfallen nach Volksabstimmungen 90 Mio CHF auf A-fonds-perdu-Beiträge von Basel-Stadt und Baselland sowie 220 Mio CHF auf Darlehen der beiden Basel sowie von Stadt und Kanton Zürich, die ebenfalls zu den Aktionären der MCH gehören.
Die Messe Schweiz hatte schon 2008 statt mit den ursprünglich geplanten 350 Mio CHF mit Kosten von rund 400 Mio CHF gerechnet. Eine Aufstockung der Investitionen auf die Höhe der eingegangenen Offerten stand laut Verwaltungsratspräsident Ueli Vischer nie zur Diskussion. (awp/mc/pg/25)