Damit ist die Entscheidung über die Zukunft von Deutschlands zweitgrösster Baumarktkette gefallen. METRO hatte im Juni angekündigt, mehrere Optionen für Praktiker prüfen zu wollen: einen Verkauf, den Börsengang oder den Verbleib im Konzern. Zuletzt wurde parallel zu den Vorbereitungen für den Gang aufs Parkett auch der Verkauf an einen Investor forciert. «Diese Verhandlungen sind abgeschlossen», sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Verkaufsverhandlungen
Zuletzt soll METRO laut Verhandlungskreisen mit der britischen Permira Gespräche geführt haben. Analysten hatten aber im Vorfeld gezweifelt, dass die Düsseldorfer ihre Preisvorstellungen durchsetzen können. Von Banken soll Praktiker mit 1,12 bis 1,27 Milliarden Euro bewertet worden sein. METRO wollte mindestens 1,15 Milliarden Euro aus einem Verkauf erlösen, hiess es.
Börsengang soll Internationalisierung vorantreiben
METRO will die Mehrheit seiner Praktiker-Aktien abgeben. Danach wird die Tochter nicht mehr im Konzernabschluss konsolidiert. Der Börsengang soll Praktiker in die Lage versetzen, die Internationalisierung seines Geschäfts schneller als bisher voranzutreiben, teilte der Mutterkonzern mit. METRO-Aktien notierten am Nachmittag im schwachen Umfeld um 1,17 Prozent im Minus beim Stand von 37,99 Euro. Händlern zufolge ist die Entscheidung ohne grosse Überraschung aufgenommen worden. Am Ende hätten die Zeichen eher auf einen IPO hingedeutet.
Praktiker ist die zweitgrössste Baumarktkette
Die mehrheitliche Trennung von Praktiker ist der erste Einschnitt in die METRO-Vertriebslinien seit 1998, als der Konzern zahlreiche Beteiligungen und Ketten abgab. Zugpferde der METRO AG sind die gleichnamigen Grosshandelsmärkte für Gewerbetreibende sowie die Elektronikketten Media Markt und Saturn. Ausserdem gehören die Kaufhof-Warenhäuser sowie die Lebensmittelhändler Real und Extra zur METRO. Praktiker ist zweitgrösste deutsche Baumarktkette nach OBI. (awp/mc/ab)