Das Bundeskartellamt genehmigte die Ende Juli zwischen den Konzernen vereinbarte Übernahme ohne Auflagen, wie die Behörde am Mittwoch in Bonn mitteilte. Mit der Umflaggung von Wal-Mart Germany auf Real erreicht der Schilderwechsel im deutschen Lebensmittelhandel einen Höhepunkt. Wal-Mart Germany hatte 2005 mehr als 11.000 Mitarbeiter. Der Zusammenschluss von Wal-Mart Germany und Real dürfte aller Voraussicht nach Arbeitsplätze kosten. Zudem ist die Schliessung von einzelnen Wal-Mart-Filialen bislang nicht ausgeschlossen.
Umstellung bis Mitte kommenden Jahres
Die ersten Wal-Mart-Märkte sollen noch vor Beginn des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts unter der Marke Real wiedereröffnet werden, teilte die METRO AG am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die Umstellung soll bis Mitte kommenden Jahres über die Bühne gehen. Zunächst will der Düsseldorfer Konzern aber prüfen, wie viele der 85 Wal-Mart- Märkte auf Real umgestellt werden. Bereits heute stehe fest, dass dies bei der überwiegenden Zahl der Märkte der Fall sein werde. «Die Schliessung von einzelnen Filialen ist nicht a uszuschliessen. Wir wollen das so weit wie möglich vermeiden», sagte ein METRO-Sprecher. Denkbar sei in Einzelfällen auch ein Filialverkauf oder die Nutzung des Marktes durch eine andere METRO-Vertriebslinie.
Zentrale in Wuppertal vor dem Aus
Schon vor der spektakulären Übernahme durch METRO hatte Wal-Mart Germany mehrere Filialen geschlossen und dies für weitere Märkte erwogen. Der amerikanische Mutterkonzern zog sich aus Deutschland nach verlustreichen Jahren zurück. Vom Aus bedroht ist die rund 700 Mitarbeiter zählende Zentrale von Wal-Mart Germany in Wuppertal. METRO-Chef Hans-Joachim Körber hatte im August keinen Zweifel daran gelassen, dass es langfristig nicht nebeneinander zwei Zentralen von Wal-Mart Germany und Real geben könne. Er sah zugleich aber gute Chancen für betroffene Mitarbeiter, innerhalb des METRO-Konzerns eine neue Stelle zu finden. Der Handelskonzern habe in Düsseldorf 5000 Arbeitsplätze. In Köln seien es 2000 und in Mönchengladbach 1000.
Im deutschen Lebensmittelhandel läuft in diesem Jahr der grösste Schilderwechsel aller Zeiten. Aus der Supermarktkette Spar wurde Edeka. Aus Minimal, HL, Otto Mess, Stüssgen und Petz wurde REWE. (awp/mc/ar)