Metro hebt Ergebnisprognose an

Angesichts der wirtschaftlichen Erholung und der Fortschritte beim Konzernumbau hob Metro seine Prognose für das um Sonderfaktoren bereinigte operative Ergebnis an. Es soll nun 2,3 Milliarden Euro betragen. Zuvor war der Konzern davon ausgegangen, dass das Ergebnis das Vorkrisenniveau von 2,2 Milliarden Euro erreicht. Zum zu erwartenden Umsatz machte Metro keine Angaben. Früheren Aussagen zufolge erwartet der Konzern ein Umsatzplus, das aber nicht so stark ausfallen soll wie es die mittelfristige Prognose von sechs Prozent vorsieht. Die Metro-Aktie gehörte am Morgen mit plus 0,82 Prozent auf 51,84 Euro zu den grössten Dax-Gewinnern.


Q3-Zahlen über sämtlichen Erwartungen
Metro rüstet sich nun für das anstehende Weihnachtsgeschäft. In den letzten Monaten des Jahres machen Handelskonzerne normalerweise den grössten Teil ihres Geschäfts. Rückenwind dafür könnte das dritte Quartal geben. Die vorgelegten Zahlen des Konzerns lagen allesamt über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg von Juli bis September um 4,5 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte legte er um 2,6 Prozent zu. Das Wachstum kam vor allem aus Osteuropa und Asien. Auf dem Heimatmarkt konnte Metro hingegen nur minimal zulegen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis zog nicht zuletzt wegen erzielter Einsparungen um 26,9 Prozent auf 445 Millionen Euro an. Unterm Strich verdiente Metro 149 Millionen Euro nach 67 Millionen im Vorjahr.


Umsatztreiber Media Markt und Saturn
Besonders stark entwickelten sich im dritten Quartal die Elektronikketten Media Markt und Saturn, die das durch die Fussballweltmeisterschaft erzielte gute Ergebnis des ersten Halbjahres noch toppen konnten. Der Umsatz legte um knapp acht Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zu. Besonders gefragt waren den Angaben zufolge Computer-Hardware und Elektrogrossgeräte. Jetzt im Weihnachtsgeschäft soll es zudem die ersten Eigenmarken in den deutschen Läden geben. Mit Media Markt geht Metro auch nach China. Noch in diesem Monat wird die erste Filiale in Schanghai eröffnet. Bis Mitte des Jahrzehnts sollen in China mehr als 100 Märkte entstehen. Im dritten Quartal fasste der Konzern zudem mit Saturn in Russland Fuss.


Auch Kaufhof verkauft wieder mehr
Mit der Kaufhauskette Kaufhof setzte Metro ebenfalls mehr um. Flächenbereinigt legte der Erlös um 4,2 Prozent zu. Im dritten Quartal war Kaufhof zudem profitabel. Metro will die Kette eigentlich verkaufen. Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass es keinen schnellen Eigentümerwechsel gibt. Von dem laufenden Spar- und Umbauprogramm «Shape 2012» konnten vor allem die Lebensmittelkette Real sowie die Grossmärkte für Gewerbetreibende Cash & Carry profitieren, die zuletzt am stärksten geschwächelt hatten.


Umbauprogramm
Mit dem Umbauprogramm will Metro das Ergebnis im Konzern bis 2012 um 1,5 Milliarden Euro verbessern. Mehr als die Hälfte soll durch Kosteneinsparungen erzielt werden. Aber auch Massnahmen wie Lieferservice oder eine intensivere Kundenbetreuung sollen die Produktivität erhöhen. Das Programm schreitet Metro zufolge schneller voran als geplant. Im dritten Quartal trug Shape mit 146 Millionen Euro zum Ergebnis bei.  (awp/mc/ps/01)

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