Mexikanischer Milliardär Slim kauft sich bei «New York Times» ein
Der Verlag leidet unter einem sinkenden Aktienkurs und rückläufigen Anzeigenerlösen im Printgeschäft.
Investmentfirmen fordern Kurswechsel
Mit Slims überraschender Beteiligung steigt der Druck auf die Herausgeberfamilie. Erst im Frühjahr hatte sie den Finanzinvestoren Harbinger Capital und Firebrand Partners zwei Sitze im Verwaltungsrat einräumen müssen. Die Investmentfirmen sind nach der Familie die grössten Aktionäre und fordern einen Kurswechsel für höhere Gewinne. Slim ist mit seinem am Mittwoch in einer Börsen-Pflichtmitteilung veröffentlichten Anteil nun einer der grössten Aktionäre. Offen ist, ob er sich in die laufenden Geschäfte einmischen will oder allein auf einen Kursgewinn spekuliert.
Vermögen von geschätzten 60 Mrd. Dollar
Der Unternehmer Slim ist laut einer Liste des US-Magazins «Forbes» mit einem geschätzten Vermögen von rund 60 Milliarden Dollar der zweitreichste Mensch der Welt hinter US-Investor Warren Buffett. Er kontrolliert unter anderem Südamerikas führenden Mobilfunkprovider América Móvil.
Verstärkte Konkurrenz durch das «Wall Street Journal»
Die «NYT»-Gruppe, zu der auch der «Boston Globe» und andere US-Blätter gehören, verlor binnen Jahresfrist fast 30 Prozent ihres Börsenwerts. Erstmals in ihrer Geschichte baute sie in diesem Jahr Stellen in der Redaktion ab. Unter Druck steht die Traditionszeitung zudem durch das von Medienmogul Rupert Murdoch übernommene «Wall Street Journal», das der «New York Times» verstärkt Konkurrenz machen will. (awp/mc/pg/22)