Mittlerweile beginnt sich die Finanzierungssituation bei einigen Grossprojekten wieder aufzuhellen und für das laufende Geschäftsjahr 2010 erwartet der Anbieter von Systemen und Produktionsanlagen für die Photovoltaik ein solides Resultat. Der Gruppen-Umsatz sank um 6% auf 420,9 Mio CHF. Rund 34% des Umsatzes seien mit Kunden in Europa und 60% mit Kunden in Asien erwirtschaftet worden. Der EBIT ging um 31% auf 41,3 Mio CHF zurück, die EBIT-Marge erreichte damit 9,8 (13,4)%, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Konzerngewinn reduzierte sich um rund 17% auf 29,2 Mio CHF. Per 31. Dezember 2009 belief sich der Auftragsbestand auf 516,4 Mio CHF.
«Solide finanziert»
Die Gesellschaft sieht sich «solide finanziert». Die Bilanzsumme erreichte per 31. Dezember 460,2 Mio CHF. Das Eigenkapital belief sich auf 196,3 Mio CHF, was einer Eigenkapitalquote von 42,7% entspricht. Über eine mögliche Dividendenausschüttung wird in der Mitteilung nichts ausgesagt. Im Vorjahr verzichtete Meyer Burger auf die Bezahlung einer Dividende.
Analystenerwartungen übertroffen
Mit den ausgewiesenen Zahlen wurden die Erwartungen übertroffen. Analysten hatten gemessen am AWP-Konsens einen Umsatz von 408,3 Mio, einen EBIT von 28,2 Mio und einen Reingewinn von 23,6 Mio CHF prognostiziert. Mit der Akquisition von Diamond Wire Technology im September 2009 und der Fusion mit 3S Industries AG im Januar 2010 bezeichnet sich die Meyer Burger Gruppe nun als «Systemanbieter mit integrierten Produktionslösungen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette in der Solarindustrie». «Unsere Marktposition ist einzigartig in der Industrie», wird CEO Peter Pauli zitiert.
Nachfrage zieht wieder an
Im ersten Semester 2009 habe die angespannte Kreditsituation, die sich bereits Ende 2008 zugespitzt hatte, bei verschiedenen Solarzellen-Herstellern zu Schwierigkeiten bei der Finanzierung ihrer geplanten Infrastrukturprojekte geführt. Bereits bestellte Maschinen seien in der Folge mit zeitlicher Verzögerung abgerufen worden. Zudem wurden generell weniger Aufträge erteilt. Die Situation habe sich in der zweiten Jahreshälfte stabilisiert und gegen Jahresende wurde ein deutliches Anziehen der Nachfrage festgestellt. Im Geschäftsjahr 2009 lag das das Volumen an neu erteilten Aufträgen bei 193,7 Mio CHF.
Ausblick verhalten optimistisch
Meyer Burger gibt sich für die weitere Zukunft verhalten optimistisch: Es gebe Anzeichen, dass die Talsohle erreicht sei. Kundengespräche sowie die zuletzt erhaltenen Aufträge stimmten zuversichtlich, dass weitere Ausbauphasen der Produktionskapazitäten bei den Solarzellen- und Solarmodul-Herstellern in Angriff genommen würden und die Industrie sich auf neue Wachstumsschritte vorbereite. Für die Solarbranche wie auch für die Gruppe rechnet das Management mit einem «starken und nachhaltigen Wachstum in den kommenden Jahren». Mit dem hohen Auftragsbestand von aktuell (März 2010) über 900 Mio CHF wird «ein solides Resultat im Jahr 2010» erwartet.
Meyer Burger übernimmt restliche 34% an Hennecke Systems
Meyer Burger übernimmt die restlichen 34% an der deutschen Hennecke Systems GmbH. Die Bezahlung erfolge mittels Baranteil sowie durch die Ausgabe einer bis zum Vollzug noch zu bestimmenden Anzahl von Meyer-Burger-Aktien aus dem bestehenden genehmigten Aktienkapital, teilt Meyer Burger mit. Der Vollzug der Transaktion soll im April 2010 stattfinden. Die vollständige Übernahme von Hennecke unterstreiche die Strategie, als eine weltweit führende Technologiegruppe in der Solarindustrie zu etablieren, heisst es.
Aktie unter Druck
Die Titel verlieren am Mittag in einem leichteren Gesamtmarkt um 2,8%. Nachdem die Aktien am Morgen noch zugelegt hatten, rutschen diese infolge von Gewinnmitnahmen ins Minus. (awp/mc/ps/04)