Die restlichen 30% des Aktienkapitals bleiben in den Händen des Managements (10%) und der jetzigen Inhaberin des Technologiekonzerns, der Beteiligungsgesellschaft capiton-BBK (20%). Insgesamt wird das Aktienkapital aus 2`960`000 Namenaktien zu 0,50 CHF je Titel bestehen.
Free Float
Der Anteil frei handelbarer Aktien (Free Float) liegt bei rund 2`070`000 Titeln. Er besteht aus 900`000 Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre, dem Angebot einer Kapitalerhöhung um 900`000 neuer Namenaktien sowie der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von bis zu 270`000 Aktien, hiess es am Dienstag an einer Medienkonferenz.
Termin des Börsengangs nicht erwähnt
Ein exakter Termin des Börsengangs wurde heute nicht erwähnt. Auch eine Frage von AWP zur Preisspanne erläuterte das Gremium nicht genauer. Verwaltungsratspräsident Peter M. Wagner möchte aber zur «entsprechenden Zeit» wieder informieren. Am Montag sprach das Unternehmen von einem Börsengang «im Laufe der nächsten Wochen».
Lock-Up-Periode
Als Lock-Up-Periode wurden für capiton-BBK sechs Monate, für die Gesellschaft und das Management ein Jahr vereinbart.
Finanzierung des Wachstums
Den Erlös aus dem Börsengang will Meyer Burger zur Finanzierung des Wachstums und zur Akquisition von nachgelagerten oder unterstützenden Prozessen verwenden. Damit plant Meyer Burger, sich vom jetzigen Spezialisten fürs «Trennen von harten, spröden Materialien» zum Systemlieferanten zu entwickeln. «Dies ist ein Prozess, der bereits begonnen hat», sagte CEO Peter Pauli gegenüber AWP.
Grösseres Wachstum erwartet
Meyer Burger hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2006 einen Umsatz von 39,2 Mio CHF erwirtschaftet, nach einem Ganzjahresumsatz 2005 von rund 60 Mio CHF. Der Auftragsbestand lag zur Jahresmitte bei 78,8 Mio CHF. Für das zweite Halbjahr rechnet das Unternehmen mit einem grösseren Wachstum, Treiber sei dabei ganz klar Asien. In Deutschland ziehe ausserdem der Markt an.
«Eine gewisse Grösse ist wichtig»
Der Maschinenhersteller möchte mittelfristig – laut CEO Pauli in rund zwei Jahren – auf eine Umsatzgrösse von 100 bis 200 Mio CHF gelangen. «Eine gewisse Grösse ist wichtig, damit man im Markt akzeptiert wird», so Pauli. Wachsen möchte Meyer Burger nicht nur organisch, sondern auch durch Akquisitionen, wobei aber noch keine Kandidaten identifiziert seien.
EBIT-Marge von 12 bis 14% angestrebt
Ebenfalls mittelfristig strebt die Maschinenherstellerin eine EBIT-Marge von 12 bis 14% an, wie CFO Michel Hirschi ausführte. Im ersten Halbjahr 2006 lag diese bei 13,9% (6,0 Mio CHF). Kurzfristig werde sie aber durch verschiedene Kapazitätsanpassungen, wie die Einführung eines neuen Computersystems oder der Umzug der Produktion von Steffisburg nach Thun gedrückt. Die Eigentkapitalquote soll in der gleichen Zeitperiode zwischen «sinnvollen» 30 und 40% zu liegen kommen. Mitte 2006 betrug die EK-Quote 28,4%.
Wachstumsmärkte
Meyer Burger liefert in die «Wachstumsmärkte» Solar (rund 70% des Umsatzes), Halbleiter (20%) und Optik (10%) und möchte ihr Angebot für die Solarindustrie weiter ausbauen. In Zukunft sollen hier vor allem die Märkte China und USA stark wachsen, erklärte CEO Pauli. Auch im Halbleitergeschäft sei eine Verlagerung nach Asien zu bemerken. Der US-Markt macht zurzeit erst 10% des Gesamtumsatzes aus, während Asien (70%) und Europa (24%) den grösseren Anteil stellen.
Technologieführerschaft behalten
Meyer Burgers Strategie sieht zudem vor, sich in der Forschung und Entwicklung auf die Drahtsägentechnologie, die integrierte Produktionsüberwachung sowie Alternativetechnologien zu konzentrieren. Das Unternehmen möchte durch optimierte Produktionskosten in der Anwenderindustrie weiterhin die Technologieführerschaft behalten und so die Marktposition stärken. (awp/mc/gh)