Dies teilte die international tätige Technologiegruppe am Montag mit. Demnach hat Meyer Burger mit diesen Ergebnissen trotz aufkommender Wirtschaftskrise ihre Zielsetzungen hinsichtlich Umsatz und Profitabilität übertroffen und die per Mitte 2008 angehobene Guidance eingehalten.
Dynamisches und profitables Wachstum
Meyer Burger Technology AG konnte ihre dominierende Marktstellung in der Solarindustrie weiter ausbauen. Per 31. Dezember 2008 verfügte Meyer Burger über einen Auftragsbestand von CHF 829.8 Mio. (Vorjahr CHF 657.9 Mio.). Weiter erzielte die Gruppe 2008 einen Auftragseingang von CHF 575.5 Mio. (Vorjahr CHF 710.5 Mio.). Darin enthalten sind wiederum mehrere Grossaufträge, deren Auslieferungen von Maschinen sich über die nächsten 2-3 Jahre erstrecken werden.
Kürzere Bestell- und Produktionszyklen
Dank umfassenden Kapazitätsanpassungen und Prozessoptimierungen in der Serienfertigung von Drahtsägen in 2007/08 profitieren die Kunden von bedeutend kürzeren Bestell- und Produktionszyklen. Dementsprechend plazieren einige Kunden mittlerweile Aufträge mit kürzeren Auslieferungs-Zeiträumen. Die Gruppe ist deshalb nicht überrascht, dass der Auftragseingang im Berichtsjahr 2008 nicht ganz den Wert des Vorjahres erreichte.
Nettoumsatz organisch mehr als verdoppelt
Der Nettoumsatz stieg um 119% auf CHF 455.4 Mio. (Vorjahr CHF 208.0 Mio.), wobei das organische Wachstum bei 101% lag. Rund 78% des Nettoumsatzes wurde mit Kunden in Asien erwirtschaftet, für Europa lag der Umsatzanteil bei rund 20%.
«Completed Contract Methode»
Der Bruttogewinn wurde um 113% auf CHF 183.7 Mio. erhöht (Vorjahr CHF 86.2 Mio.). Die Bruttomarge belief sich auf 40.3% (Vorjahr 41.5%). Die leicht tiefere Bruttomarge ist ein Resultat des höheren Modularisierungsgrades und der dadurch gestiegenen Drittkosten sowie Maschinen vor Abnahme durch Kunden in einer Grössenordnung von CHF 88.1 Mio. Diese sind als Folge der angewandten «Completed Contract Methode» in der Erfolgsrechnung zu Herstellkosten erfasst und damit noch nicht gewinnbringend reflektiert.
Eigene EBIT-Zielmarge übertroffen
Auf Stufe EBITDA, EBIT und Konzernergebnis entwickelte sich die Gruppe ebenfalls positiv. Der EBITDA stieg um 204% auf CHF 84.4 Mio. (Vorjahr CHF 27.8 Mio.). Der nach Swiss GAAP FER ausgewiesene EBIT belief sich im Geschäftsjahr 2008 auf CHF 57.5 Mio. Darin sind Amortisationskosten auf immateriellen Werten und Goodwill der akquirierten Gesellschaften Hennecke und AMB in einer Grössenordnung von CHF 19.6 Mio. enthalten. Bereinigt um diese Amortisationseffekte hat Meyer Burger im Berichtsjahr einen EBIT von CHF 77.1 Mio. erzielt, was einer EBIT Marge von 16.9% entspricht (Vorjahr CHF 25.0 Mio. und Marge von 12.0%). Damit hat die Gesellschaft ihre eigene EBIT-Zielmarge von 13-15%1 für das Jahr 2008 deutlich übertroffen. Das Konzernergebnis nahm im Vergleich zum Vorjahr um 98% auf CHF 38.1 Mio. zu (Vorjahr CHF 19.2 Mio.)
Solide Bilanz
Meyer Burger weist weiterhin eine sehr solide Bilanzstruktur auf. Die Bilanzsumme erreichte per 31. Dezember 2008 einen Wert von CHF 390.3 Mio. (Vorjahr CHF 207.8 Mio.). Mit einem Eigenkapital von CHF 147.1 Mio. und einer Eigenkapital-Quote von 37.7% ist Meyer Burger gesund finanziert.
Strategischer Ausbau
Durch die Mehrheitsbeteiligungen an Hennecke Systems GmbH (Präzisionsmesstechnik für Wafer- und Zelllinien) und AMB Apparate + Maschinenbau GmbH (Automationslösungen für Wafer-Handling und
-Transport) sowie durch die Gründung von zwei Meyer Burger Services Gesellschaften in Deutschland und Norwegen (Servicedienstleistungen) wurde die Gruppe im Berichtsjahr erfolgreich ausgebaut.
Neues Logistic Center in Thun
In der Produktion wurden die Fertigungsabläufe am Standort Thun mit der Inbetriebnahme eines neuen Logistic Centers weiter verfeinert. Durch ständige Optimierung der Produktions- und Montageprozesse sowie die Einbindung der neuen Logistik ist es gelungen, die Anzahl produzierter Spezialsägemaschinen erneut stark zu erhöhen. Meyer Burger AG produzierte im Berichtsjahr 2008 insgesamt 637 Maschinen (Vorjahr 283 Maschinen). Gleichzeitig konnte die Durchlaufzeit eines Kundenauftrags vom Auftragsbeginn bis zur Speditionsbereitschaft einer Maschine auf drei Wochen reduziert werden.
Ermutigender Start ins 2009
Meyer Burger hat in den ersten zwei Monaten des laufenden Geschäftsjahres verschiedene positive Signale aus dem Markt erhalten, dass Finanzierungen von Ausbauphasen bei Kunden in Asien, die aufgrund der Kreditkrise ins Stocken geraten waren, wieder vorangehen. Maschinen, deren Auslieferung sich von Kundenseite her verzögert hatte, können nun teilweise wieder geliefert werden.
Befristete Kurzarbeit
Trotz dieser Situation hat Meyer Burger im Bereich Produktion bei der Meyer Burger AG in Thun befristete Kurzarbeit vom 2. März bis 31. Mai 2009 eingeführt. Das Unternehmen passt damit die Produktionskapazitäten an die momentane Auslastung an. Die rasche Durchlaufzeit von drei Wochen bei den Drahtsägen ermöglicht es der Meyer Burger AG, ihren Produktionsausstoss in kürzester Zeit an anziehende Volumen anzupassen. Für die zweite Jahreshälfte 2009 erwartet Meyer Burger eine verbesserte Produktionskapazitätsauslastung. Verschiedene Aufträge von namhaften europäischen Solar-Waferherstellern, die das Unternehmen in den vergangenen sechs Monaten erhalten hat, unterstreichen die positive Einschätzung der Gruppe, dass sich die Solarindustrie langfristig weiter stark entwickeln wird. (meyer burger/mc/ps)